Die Basketball-Bundesliga hat ihr Finalturnier als fast hermetisch abgeschlossene Veranstaltung durchgeführt. Die zehns Teams, zusammen mit den Betreuern und Schiedsrichter wurden isoliert, wohnten alle in einem Hotel in München. Nur zum Training und zu den Spielen durften sie das Gebäude verlassen. Es gab keinen pysischen Kontakt zur Familie oder zu Freunden, keine Friseur- oder Restaurantbesuche, kein Zimmerservice. Die Zimmer werden nur gereinigt, wenn die Spieler für die Spiele oder das Training weg sind. Selbst die Wäsche mussten die Teams selber waschen.
In den ersten zwei Wochen habe er die Ruhe und Abgeschiedenheit noch genossen. "Aber am Ende hat es sich schon sehr gezogen", sagte Per Günter von Ratiopharm Ulm im Dlf. Vor habe er seine Familie vermisst, da auch sein zweiter Sohn erst kurz vor Turnierbeginn auf die Welt gekommen ist. Die Belastung für die Spieler sei bei acht Spielen in 17 Tagen schon sehr hoch gewesen, berichtete Günther. Die Ulmer schieden beim Turnier im Halbfinale gegen Ludwigsburg aus.
Günther: Schmerzmittel gibt es auch im Basketball
Günther schloss im Dlf nicht aus, dass Spieler dabei auch Schmerzmittel greifen, um die Belastung durchzustehen. Auch im Basketball seien Schmerzmittel verbreitet, wenn auch nicht so stark, wie im Handball. Auch bei ihm habe es eine Phase in der Karriere gegeben, in der er zwei Monate lang Schmerzmittel eingenommen habe. Dabei plant der Sportausschuss des deutschen Bundestages eine öffentliche Anhörung zum Thema Schmerzmittelmissbrauch. Ausgelöst worden war die Debatte durch die Recherche "Pillenkick" von der ARD-Dopingredaktion, die gemeinsam mit dem Recherchezentrum Correctiv durchgeführt worden war.
Günther zeigte sich insgesamt zufrieden mit dem sportlichen Wettbewerb in München. Dass es während des ganzen Finalturniers keinen einzigen positiven Coronafall gegeben habe, sei ein Erfolg. Das Finalturnier als abgeriegelte Veranstaltung diene dabei sicher als Vorbild für andere Sportarten oder ausländische Ligen. Zudem sei der wirtschaftliche Gau für die Vereine dadurch abgewendet worden.
Am Anfang hätten ihm, bei den kleineren Spielen, die Zuschauer nicht gefehlt, bei den Halbfinal- und Finalspielen sei es dann aber schon komisch gewesen, komplett vor leeren Rängen spielen zu müssen.
Günter sieht trotzallem schwierige Zeiten auf die Spieler und Vereine zukommen. Er berichtete von Basketball-Spielern, die Gehaltseinbußen von 35 bis 50 Prozent hinnehmen müssten. Zudem sei überhaupt nicht klar, wie die neue Saison ablaufen werde. Er sei skeptisch, dass im Herbst die Zuschauerränge schon wieder voll sein werden.