Die Experten stuften seine Chancen nicht halb so golden ein. Doch sie hatten ihre Rechnung ohne die Los Angeles Lakers gemacht.
Denn die Lakers, einer der besten und erfolgreichsten Klubs in der Geschichte der NBA, wollten ihn unbedingt haben: Moritz Wagner, den 21-Jährigen aus Pankow, der in der Jugend bei Alba Berlin gespielt hatte und nach den seinem Wechsel in die USA zu einer herausragenden Figur im College-Basketball geworden war.
Euphorie bei Wagner
Draft-Tag in der NBA gibt es nur einmal im Jahr - im Frühsommer. Eine Lotterie für die Spieler. Denn nicht sie entscheiden, wohin es geht, sondern die Teams. Und zwar nacheinander in einer vorher festgelegten Reihenfolge.
Wagner war euphorisch, als sein Name endlich gefallen war. "So viel harte Arbeit. So viele Leute, die dir helfen, dass du so weit kommst. Ich bin unglaublich dankbar dafür und sprachlos. Einfach sprachlos."
Niemand anderer als der ehemalige Ballzauberer Magic Johnson, seit einem Jahr Berater des Klubs, hatte sich für Wagner nach dem ersten Probetraining stark gemacht: "Um ein Team aufzubauen, brauchst du Säulen. Für uns sind das: Spieler mit hoher Basketball-Intelligenz, die den Ball werfen können, die groß sind, vielseitig und zäh sind." Also jemand wie LeBron James, der derzeit beste NBA-Profi, von dem es heißt, er werde binnen Kürze Cleveland verlassen und zu einem anderen Team wechseln. Los Angeles gilt als aussichtsreichste neue Adresse.
Bonga muss noch hoffen
Während Wagners Vertrag sicher ist, kann der Frankfurter Isaac Bonga nur hoffen. Auch der 18-jährige landete nach einer Tauschaktion am Draft-Tag - zumindest theoretisch - bei den Lakers. Aber weil er als erst als 39. in der zweiten Runde ausgewählt wurde, hat er keine Garantie auf einen Job in der besten Liga der Welt. Dort sind nun immerhin sechs deutsche Spieler im Einsatz. Einschließlich Dirk Nowitzki. Der will noch eine - vermutlich allerletzte - Saison in Dallas dranhängen.