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PotAS
Basketball-Verband zweifelt am Analysesystem zur Spitzensport-Förderung

Nach dem Gewinn des WM-Titels übt der Präsident des Deutschen Basketball-Bunds, Weiss, Kritik am Analysesystem zur deutschen Spitzensportförderung. Über dessen Erkenntnisse könne man nach diesem Sommer nur den Kopf schütteln, sagte Weiss.

    Ein Basketballkorb in der BBL
    Der Basketball-Verband hält das Potenzialanalsysesystem PotAS, in dem der eigenen Sportart schlechte Medaillenchancen eingeräumt wurden, für ein "Unding". (www.imago-images.de)
    Das Analysesystem PotAS - die Abkürzung steht für Potenzialanalysesystem - hatte der Leichtathletik das höchste Medaillenpotenzial bescheinigt, dem Basketball das niedrigste. In der Praxis passierte dann genau das Gegenteil: Die Leichtathleten gingen bei der Weltmeisterschaft in Budapest leer aus, die Basketballer holten bei der WM in Asien den Titel und bei der Europameisterschaft Bronze.

    Basketball verliert durch schlechte PotAS-Bewertung Geld

    Das Problem: Die Einstufung durch das Potenzialanalysesystem hat für die Verbände unmittelbare finanzielle Folgen. PotAS ist Teil der Spitzensport-Reform, in deren Rahmen Fördergelder des Bundes künftig stärker anhand von Erfolgserwartungen und Medaillenchancen verteilt werden sollen.
    Durch die schlechte PotAs-Bewertung gingen dem Basketball-Verband jedes Jahr 250.000 Euro verloren, kritisierte Weiss: "Das tut weh". Der 59-Jährige nannte die Existenz von PotAS ein "Unding" und schlug vor, das dafür verplante Geld lieber in die deutsche Leichtathletik zu stecken. Dort sei es "womöglich besser investiert", meinte Weiss.

    Kritik auch aus der Leichtathletik

    Auch Diskus-Olympiasieger Robert Harting beklagte Fehler im System. Man könne Sport nicht im politischen Verwaltungsstil formen, schrieb er im Online-Dienst X.
    Diese Nachricht wurde am 11.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.