Basketball-WM
Die Gründe für den deutschen WM-Triumph

Die deutschen Basketballer haben das WM-Finale gegen Serbien gewonnen und den historisch ersten WM-Titel für Deutschland geholt. Ex-Bundestrainer Dirk Bauermann nennt im Dlf die Gründe für den deutschen WM-Coup.

Dirk Bauermann im Gespräch mit Matthias Friebe | 10.09.2023
Deutschlands Dennis Schröder (4.v.l.) hebt den Pokal bei der Siegerehrung hoch und feiert mit dem Team den WM-Titel. Rechts Bundestrainer Gordon Herbert.
In einem Endspielkrimi gegen Serbien krönt das deutsche Basketball-Team sein herausragendes Turnier. (IMAGO / camera4+ / Tilo Wiedensohler)
Die deutschen Basketballer haben ein perfektes Turnier in Manila mit dem historischen ersten WM-Titel vollendet und eine ganze Generation gekrönt. Nach dem achten Sieg im achten Turnierspiel war der größte Triumph der Verbandsgeschichte perfekt.
"Da kann man auch mal zu Recht das Wort historisch benutzen", sagte Ex-Bundestrainer Dirk Bauermann über den deutschen WM-Triumph im Deutschlandfunk.

Mit Selbstvertrauen von der EM 2022 angereist

Er habe schon frühzeitig gespürt, dass die Mannschaft und die Spieler eine Medaille ins Visier genommen hätten. "Die Spieler sind gestärkt durch die guten Leistungen bei der Europameisterschaft 2022 im eigenen Land mit viel Selbstvertrauen angereist", sagte Bauermann.
Angesprochen auf die Erfolgsfaktoren sagte Bauermann, der seit Januar 2023 als Koordinator für den männlichen Nachwuchsbereich beim deutschen Basketballbund tätig ist: "Eine organische gewachsene Mannschaft, ein echtes Team und das haben sie in jedem Spiel eigentlich gezeigt. Und deshalb super verdient. Deutschland Weltmeister in unserer Sportart, das muss man sich wirklich drei Mal auf der Zuge zergehen lassen. Das ist sensationell."

"Eine Mannschaft braucht auch Niederlagen"

Dabei sei im Rückblick das überraschende Vorrundenaus bei der WM 2019 in China wichtig gewesen, sagte er. "Eine Mannschaft braucht auch Niederlagen und sie muss auch einmal scheitern, um zu wachsen. Dennis Schröder ist zu einer echten Spielerpersönlichkeit gewachsen. Gordon Herbert ist mit Sicherheit der richtige Trainer, der diese Jungs mit ruhiger Hand führt."
Die Mannschaft sei gerade erst an ihrem Leistungshöhepunkt angekommen und es seien sicherlich noch weitere gute Turnierergebnisse in den nächsten Jahren zu erwarten. Auch die positiven Erfolge der DBB-Nachwuchsmannschaften würden auf weitere Erfolge hoffen lassen.
"Der Grundstein wurde vor einigen Jahren gelegt, als sich Verband und Vereine, darauf geeinigt haben, zwei deutschlandweite Ligen zu installieren, einmal eine U16 und eine U19. Es wurde vereinbart, dass in den Bundesligisten, 2. Liga und 1. Liga, hauptamtliche Jugendtrainer eingestellt werden. Auf allen Ebenen wurde viel investiert", sagte Bauermann.