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Basketball
Widerstand aus den eigenen Reihen

Im US-Bundesstaat Georgia wird entschieden, welche zwei Senatoren den Bundesstaat künftig vertreten. Einen dieser Sitze hat derzeit Kelly Loeffler inne. Die Republikanerin ist Miteigentümerin des Frauen-Basketball-Team Atlanta Dream. Dessen Spielerinnen setzen sich aber aktiv für Loefflers demokratischen Herausforderer ein.

Von Heiko Oldörp |
US-Senatorin Kelly Loeffler
US-Senatorin Kelly Loeffler ist auch Mitbesitzerin eines Frauen-Basketball-Teams. Dessen Spielerinnen wollen sie nicht im Senat sehen. (dpa / picture alliance / Ben Gray)
Kelly Loeffler hat aus ihrer Gesinnung nie ein Geheimnis gemacht. Sie sei ihr Leben lang konservativ, für das Second Amendment, Donald Trump, das Militär und auch für den Bau einer Mauer zwischen den USA und Mexiko, so Loeffler, die seit zehn Jahren Miteigentümerin von Atlanta Dream ist.
Bis zum Frühjahr waren ihre politischen Ansichten kein Problem. Doch dann starb der Schwarze Amerikaner George Floyd qualvoll. Landesweit gab es Proteste, an denen auch zahlreiche Sportlerinnen und Sportler teilnahmen. Auch die Ligen, wie die WNBA, sprachen sich offen für soziale Gerechtigkeit aus. Das war Loeffler zu viel. Sie wehrte sich dagegen, Botschaften wie "Black Lives Matter" auf den Trikots zu erlauben. Man brauche nicht mehr, sondern weniger Politik im Sport, so Loeffler.
Am 26. August 2020 in Bradenton, Florida: Die WNBA-Team der Washington Mystics mit T-Shirts mit sieben aufgemalten Einschusslöchern. Dem 29-jährigen Schwarzen Jacob Blake war sieben Mal von einem Polizisten in den Rücken geschossen worden. 
"Es hat sich etwas im positiven Sinn verschoben"
Die Anti-Rassismus-Proteste der Sportler in den USA haben einen Effekt, sagte der Literaturhistoriker Hans Ulrich Gumbrecht im Dlf-Sportgespräch. Ein Indiz für ihn: Trumps Kritik an den Sportlern habe an Wucht verloren.

Wahlaufruf für den Herausforderer

In einer Liga, in der rund 80 Prozent der Spielerinnen Schwarz sind, wollte die weiße Teambesitzerin lieber die US-Flagge auf den Trikots sehen. Viele forderten, Loeffler solle zurücktreten, ihre Anteile am Verein verkaufen. Spielerinnen, unter anderem von Atlanta Dream, trugen sogar T-Shirts mit dem Aufdruck, Raphael Warnock zu wählen, Loefflers demokratischen Herausforderer.
Trotz des Protests und der Aufregung ist Kelly Loeffler immer noch Miteigentümerin des Basketball-Vereins. Nun meldeten sich vier Spielerinnen von Atlanta erneut zu Wort. Auf dem Instagram-Kanal der gemeinnützigen Initiative "More than a vote" posteten sie ein Video, in dem sie für die Senats-Wahl Werbung machten. Darin sprechen sie über ihren Weg von WNBA-Spielerinnen zu Wahlkämpferinnen.

Schon bei Bidens Wahlsieg mischten sie mit

Mit mehr als vier Millionen Wählerinnen und Wählern hatte es in Georgia vor zwei Monaten eine Rekordbeteiligung gegeben - und erstmals seit 1992 setzte sich mit Joe Biden dort ein Demokrat durch. Daran haben auch die Spielerinnen von Atlanta Dream einen kleinen Anteil.
Der demokratische Prädidentschaftskandidat Joe Biden am 12.August in Wilmington, Delaware, USA, im Wahlkampf.
US-Präsident - Was die Wahl Bidens für den Sport bedeutet
Joe Biden löst Donald Trump als Präsident der USA ab. Der 77-Jährige habe sich in seiner Karriere immer wieder als Mann des Sports gegeben, sagt SZ-Redakteur Thomas Kistner im Dlf, vor allem im Kampf gegen Sport-Kriminalität.
Sie hätten schon einmal Geschichte geschrieben und diese Stichwahl sei nun die Gelegenheit, es noch einmal zu schaffen, heißt es in dem Video. Und weiter: "Wir können die Veränderung schaffen, die wir sehen wollen."