Kelly Loeffler hat aus ihrer Gesinnung nie ein Geheimnis gemacht. Sie sei ihr Leben lang konservativ, für das Second Amendment, Donald Trump, das Militär und auch für den Bau einer Mauer zwischen den USA und Mexiko, so Loeffler, die seit zehn Jahren Miteigentümerin von Atlanta Dream ist.
Bis zum Frühjahr waren ihre politischen Ansichten kein Problem. Doch dann starb der Schwarze Amerikaner George Floyd qualvoll. Landesweit gab es Proteste, an denen auch zahlreiche Sportlerinnen und Sportler teilnahmen. Auch die Ligen, wie die WNBA, sprachen sich offen für soziale Gerechtigkeit aus. Das war Loeffler zu viel. Sie wehrte sich dagegen, Botschaften wie "Black Lives Matter" auf den Trikots zu erlauben. Man brauche nicht mehr, sondern weniger Politik im Sport, so Loeffler.
Wahlaufruf für den Herausforderer
In einer Liga, in der rund 80 Prozent der Spielerinnen Schwarz sind, wollte die weiße Teambesitzerin lieber die US-Flagge auf den Trikots sehen. Viele forderten, Loeffler solle zurücktreten, ihre Anteile am Verein verkaufen. Spielerinnen, unter anderem von Atlanta Dream, trugen sogar T-Shirts mit dem Aufdruck, Raphael Warnock zu wählen, Loefflers demokratischen Herausforderer.
Trotz des Protests und der Aufregung ist Kelly Loeffler immer noch Miteigentümerin des Basketball-Vereins. Nun meldeten sich vier Spielerinnen von Atlanta erneut zu Wort. Auf dem Instagram-Kanal der gemeinnützigen Initiative "More than a vote" posteten sie ein Video, in dem sie für die Senats-Wahl Werbung machten. Darin sprechen sie über ihren Weg von WNBA-Spielerinnen zu Wahlkämpferinnen.
Schon bei Bidens Wahlsieg mischten sie mit
Mit mehr als vier Millionen Wählerinnen und Wählern hatte es in Georgia vor zwei Monaten eine Rekordbeteiligung gegeben - und erstmals seit 1992 setzte sich mit Joe Biden dort ein Demokrat durch. Daran haben auch die Spielerinnen von Atlanta Dream einen kleinen Anteil.
Sie hätten schon einmal Geschichte geschrieben und diese Stichwahl sei nun die Gelegenheit, es noch einmal zu schaffen, heißt es in dem Video. Und weiter: "Wir können die Veränderung schaffen, die wir sehen wollen."