Satou Sabally wurde bei den Drafts zur amerikanischen Frauen-Basketball-Profiliga WNBA an zweiter Stelle ausgewählt. Für die 21-Jährige ging mit der Wahl durch die Dallas Wings ein Traum in Erfüllung.
Mit Dallas verbindet die Sportwelt Dirk Nowitzki
Denn auch sie weiß: Mit Dallas verbindet man den Namen der deutschen Basketball-Legende Dirk Nowitzki. Der Vergleich mit der lebenden Legende macht ihr nichts aus: "Er ist ein super Spieler gewesen, eine super Person - immer noch", sagte Satou Sabally im Deutschlandfunk.
Das sei nichts Schlimmes dran, solange deutlich gemacht werde, dass sie die erste Frau sei, die jetzt diesen Weg nach Dallas gehe. "Ich sollte auch als Vorbildfunktion gelten für andere Frauen oder Mädels, die dann auch diesen Weg beschreiten möchten", unterstreicht Satou Sabally.
Mehr Unterstützung vom Verband gefordert
Mit dem Draft dürfte dies bereits gelungen sein. Denn Sabally ist nicht die einzige deutsche Spielerin, die gedraftet wurde. Luisa Geiselsöder wird zukünftig mit ihr in Dallas spielen. Dazu kommt Leonie Fiebich, die von den Los Angeles Sparks gedraftet wurde, wo sie mit der bisher einzigen deutschen Marie Gülich, zusammenspielen wird.
Das zeige, dass es in Deutschland viele Talent gebe. "Wir können auch eine Talentschmiede sein, wie zum Beispiel Belgien", sagte Sabally. Doch dafür brauche es vom Verband mehr Unterstützung. Den Deutschen Basketball-Bund forderte sie auf, die Frauen-Mannschaft besser zu fördern und nicht nur wie derzeit die Männer prioritär zu behandeln.
Sportler sollten sich kritisch äußern
Deutliche Worte - die Sabally generell nicht scheut. Die 21-Jährige wollte schon immer mehr sein als nur Sportlerin. Sie sagt: "Auf jeden Fall sollten sich mehr Athleten zu sozialkritischen Themen äußern. Dass mehr männlicher Athleten auf jeden Fall auch ihre Unterstützung zum Frauensport zeigen, was nicht oft genug passiert. Es gibt jetzt eine große Welle hier in Amerika, und das finde ich richtig gut, dass mehrere Athleten halt auch zeigen, dass sie menschliche Seiten haben und dass sie zeigen, was sie außerhalb vom Sport machen."
Ein Kind der USA, aus Gambia und Deutschland
Satou Sabally wurde in New York geboren und wuchs in Berlin auf. Ihr Mutter Deutsche, der Vater aus Gambia. Sie selbst sagt, sie sei ein Kind der USA, aus Gambia und Deutschland. "Mir ist es wichtig, weil es meinen Charakter, meine Identität ausmacht. Ich finde, dass ich einfach so geprägt worden bin von meinen afrikanischen Wurzeln. Vor drei Jahren zog es sie in die USA ans College, wo sie in Eugene für die University of Oregon Basketball spielt.
Rassismus im Sport
Auch Sabally ist Rassismus im Sport und in der Gesellschaft nicht unbekannt. Viele Menschen würden dies nicht sehen, weil es sie selbst nicht betreffen würde. "Es geht nicht um aggressiven Rassismus. Es geht oftmals auch um passiven Rassismus, der einfach so so tief verankert ist", erzählt sie. Es seien vor allem Bemerkungen bezüglich der Hautfarbe wie: Woher kommst du? Aber woher kommst du denn wirklich? "Wenn viele schwarze Sportler mehr darüber reden, dann wird es eine Verbesserung geben", ist sie sicher.