Die Stimmung in der Umkleidekabine der Basketballmannschaft der University of Michigan befand sich wochenlang im Hoch. Denn Moritz Wagner und seine Mannschaftskameraden waren genau im März richtig gut in Schwung gekommen – dem Monat, in dem Amerikas Collegemeisterschaft entschieden wird. Das Finalspiel am Montagabend in San Antonio hätte der Höhepunkt werden sollen. Doch obwohl der 21-jährige Berliner mit 16 Punkten einen wichtigen Beitrag leistete, reichte es nicht. Das Spiel gewann der Gegner – Villanova – verdient und deutlich genug – mit 79:62. Seine Enttäuschung konnte Wagner nicht verbergen: "Das stinkt. Verlieren stinkt. Egal ob im ersten oder im letzten Spiel."
Moritz Wagner winkt NBA-Vertrag
Aber auch ohne diesen Erfolg dürfte kaum ein Basketballer in den USA in diesem Winter so viel für seine weiteren sportlichen Aussichten getan haben wie Moritz Wagner. Der Flügelspieler war in der Jugend von Alba Berlin groß geworden und vor drei Jahren in die USA gewechselt. Als wurfstarker Dreh- und Angelpunkt seiner Mannschaft zeigte der 2,11 Meter große Wagner dabei Qualitäten eines Dirk Nowitzki. Er sollte deshalb auch gute Chancen haben, bei der im Juni anstehenden Nachwuchs-Draft der NBA von einem der 30 Profi-Klubs verpflichtet zu werden.
Tritt Wagner in die Fußstapfen von Nowitzki und Schröder?
Was die Zukunft bringen könnte – dazu wollte er sich so kurz nach der herben Niederlage allerdings nicht äußern: "Das hat heute Abend nichts mit nächstem Jahr zu tun, sondern nur mit Duncan Robinson, Muhammad und Jaaron". Für die drei ging die Collegekarriere am Montag zu Ende. Theoretisch könnte Wagner noch ein Jahr an Uni in Ann Arbor außerhalb von Detroit anhängen. Taktisch dürfte jetzt jedoch der beste Zeitpunkt sein, um seinen Bekanntheitsgrad in die Waagschale zu werfen. Zurzeit spielen neben Nowitzki bei den Dallas Mavericks und Dennis Schröder bei den Atlanta Hawks noch drei weitere Deutsche in der NBA.
