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Baskets Bonn
Präsident Wiedlich: "Die Baskets-Braut ist hübsch geschmückt"

Die Baskets Bonn stehen im Finale der Champions League und haben die Hauptrunde in der Basketball-Bundesliga auf Platz eins beendet. Präsident Wolfgang Wiedlich hofft, dass der Erfolg beim scheidenden Hauptsponsor zu einem Umdenken führt.

Wolfgang Wiedlich im Gespräch mit Christian von Stülpnagel |
TJ Shorts von den Baskets Bonn wirft im Spiel gegen Malaga auf den Korb. Shorts wurde sowohl in der BBL als auch in der Champions League zum wertvollsten Spieler (MVP) gewählt.
TJ Shorts von den Baskets Bonn wirft im Spiel gegen Malaga auf den Korb. Shorts wurde sowohl in der BBL als auch in der Champions League zum wertvollsten Spieler (MVP) gewählt. (IMAGO / Wolter / IMAGO / Jörn Wolter / wolterfoto.de)
Die Telekom Baskets Bonn haben den größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte gefeiert: Mit 69:67 besiegten die Bonner am Freitagabend Gastgeber CB Malaga im Halbfinale der Champions League und spielen nun am Sonntagabend gegen Hapoel Jerusalem um den Titel.
"Das war teilweise nicht zum Aushalten. Das war ja denkbar knapp", sagte Baskets-Präsident Wolfang Wiedlich im Deutschlandfunk. Im Finale sei nun "alles möglich", sagte er. "Wir haben eine einzigartige Mannschaft in dieser Saison, die schon durch manchen Hexenkessel in Europa gegangen ist. Und mein Eindruck war: Je heißer der Hexenkessel, desto cooler unsere Mannschaft. Insofern sehe ich der Auseinandersetzung morgen gelassen entgegen."
Wolfgang Wiedlich ist seit 1998 Präsident der Baskets Bonn.
Wolfgang Wiedlich ist seit 1998 Präsident der Baskets Bonn. (imago / Wolter / Jörn Wolter / wolterfoto.de)

Bonn in der Bundesliga vor Bayern und Berlin

Aber nicht nur in Europa, auch auf nationaler Ebene haben die Baskets in dieser Saison für Furore gesorgt. Bonn geht als Tabellenerster in die Playoffs und hat die großen Vereine Alba Berlin und Bayern München hinter sich gelassen. "Man muss fairerweise sagen, die haben zusätzlich ein komplettes 34-Spieltage-Programm in der Euroleague absolviert. Das ist weitaus intensiver als das unsere in der Champions League", so Wiedlich.
Damit auch die Baskets vielleicht mal die Gelegenheit haben, in der Euroleague zu spielen, müssten auch die Hauptsponsoren oder der Hauptsponsor mitspielen, meinte Wiedlich und fügte an: "Aktuell sieht es dort ja unsicher aus."

Hauptsponsor Telekom zieht sich zurück

Der aktuelle Hauptsponsor, die Telekom, wird 2024 die Namensrechte abgeben und sich 2025 komplett zurückziehen. Wiedlich hofft jedoch, dass der aktuelle sportliche Erfolg zu einer Kehrtwende bei der Telekom führen könnte. "Die Baskets-Braut ist wirklich sehr hübsch geschmückt. Und vielleicht wird ja eine alte Liebe dadurch wiederentdeckt."
In den kommenden Wochen werde es wohl einen neuen Stand geben, sagte Wiedlich, der jedoch nicht in Panik verfällt: "Wir hatten in dieser Saison extrem viele ausverkaufte Spiele. Und dadurch ist natürlich auch was in die Kasse gekommen. Also wir stehen jetzt nicht ganz am Abgrund."
In diesem Jahr sei er zuversichtlich, in den Bundesliga-Playoffs die Dominanz der Berliner und Münchner brechen zu können, sagte Wiedlich. Nicht ganz glücklich ist er über die Terminierung der ersten Playoff-Runde. Denn die beginnt bereits drei Tage nach dem Champions-League-Finale. "Und dann haben wir kaum Zeit zur Regenartion, geschweige denn zur Vorbereitung. Das könnte optimaler laufen", so Wiedlich. Die Spieler seien "keine Maschinen. Das sind Menschen und die müssen ihre Energietanks erst einmal wieder auffüllen."