Herausragende Instrumentalisten sind oft Autodidakten, und manchmal kommt noch der Zufall hinzu, so auch bei Hellmut Hattler. Da er immer der schlechteste Gitarrist in seinem musikalischen Umfeld gewesen sei, habe er eben Bass spielen müssen und dann ein bisschen Gitarre auf dem Bass gespielt. So entstand quasi aus der Not heraus der unverwechselbare Hattler-Klang: recht höhenlastig, mit kräftigem Plektrum-Anschlag nah am Steg gespielt, knarzig und präsent, mehr Melodie- und Soloinstrument als reiner Tieftöner.
Mit seiner Band Kraan spielt Hattler seit einem halben Jahrhundert Fusionrock, mit Tab Two erfand er das Genre Hip Jazz, bei seinen Projekten Hattler und Siyou’n’Hell verschwimmen die Grenzen zwischen Soul, Gospel, Funk und elektronischer Tanzmusik. Am 12. April feierte der variable Ulmer seinen 70. Geburtstag.