Über 20 Millionen Euro Schmiergeld sollen an Verantwortliche des Fußball-Weltverbandes Fifa und an brasilianische Lokalpolitiker an den WM-Austragungsorten geflossen sein. Ein Bestechungsverdacht habe sich mit Untersuchungen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaften Ernst & Young und Deloitte sowie einer brasilianischen Anwaltskanzlei erhärtet. Das berichtet die Bild am Sonntag unter Berufung auf einen Konzernsprecher. Die Untersuchungen seien aber noch nicht abgeschlossen.
Das Geld soll über die Bilfinger-Tochter Mauell gelenkt worden sein, die an zwölf brasilianischen WM-Austragungsorten Verkehrsleitzentralen ausgestattet hat. Der Konzern hat nach eigenen Angaben bereits eine umfassende interne Untersuchung eingeleitet. Aufsichtsratschef Eckhard Cordes sagte der Bild am Sonntag: Das Unternehmen und der Aufsichtsrat hätten ein Interesse daran, dass die Vorgänge aufgeklärt und die nötigen Konsequenzen gezogen werden.
Die Fifa hat die Vorwürfe bereits zurückgewiesen und klargestellt: Sie habe keinen Einfluss auf das Projekt gehabt. Die Verkehrsleit- und Sicherheitszentralen in den zwölf WM-Austragungsorten seien ein Projekt der lokalen Regierungen gewesen. Weder die Fifa noch deren Mitarbeiter seien in die Vergabe von Verträgen der Austragungsstädte oder der Bundesregierung involviert gewesen, hieß es in einem Statement.