Es geht um den Bologna-Prozess, verabredet vor gut zehn Jahren, um einen gemeinsamen europäischen Hochschulraum mit vergleichbaren Studienstrukturen zu schaffen. Er wird kritisiert von Studenten wie dem Kölner Peter Förster:
"Die einzige Rechtfertigung war, dass dadurch weniger Leute abbrechen würden. Faktisch ist durch den gesteigerten Lern- und Prüfungsdruck – weil ab dem ersten Semester sich die Frage stellt, werde ich wegselektiert oder nicht. Also, alles zählt von Anfang an, ob ich weiter studieren darf oder wie zwei Drittel der Studierenden von der Uni geschmissen werden nach dem Bachelor."
Und auch Professoren wie Volker Stein aus Siegen lassen an dem Reformprozess kaum ein gutes Haar. Der Betriebswirtschaftler macht seinen Kollegen den Vorwurf, ...
"...dass wir als Professoren, ich als Professor, wir als Gruppe nicht früh genug, nicht massiv genug den Fehlentwicklungen entgegengetreten sind. Es ist irgendwo auch unsere Schuld, weil wir den Widerstand, der sinnvoll ist, nicht früh genug organisiert haben. Das haben wir inzwischen mehr und mehr nachgeholt, und die Bewegungen kommen im Grunde von vielen Gruppen, aus vielen Fachbereichen, die sagen: Die Fehlentwicklungen sind eben zu gravierend."
Wenn sogar Lehrstuhlinhaber von "Widerstand" und "gravierenden Fehlentwicklungen" sprechen, wenn Studenten europaweit monatelang Hörsäle besetzen oder auf die Straße gehen, dann kann richtige Feststimmung kaum aufkommen. Kein Wunder: Ursprünglich sollte 2010 das erfolgreiche Ende des Bologna-Prozesses gefeiert werden – doch weil die Reformen nur langsam vorankommen, verlängerten die Minister den Aktionszeitraum ganz einfach um ein weiteres Jahrzehnt.
2020 ist jetzt also die neue Zielmarke, zu der an den Hochschulen alles neu und alles besser sein soll. Studenten sollen sich dann frei durch Europa bewegen können und die gegenseitige Anerkennung der Hochschulabschlüsse selbstverständlich sein. Gut gedacht, aber schlecht gemacht, urteilt Volker Stein, der im vergangenen Jahr zusammen mit einem Dutzend anderer Professoren das "Schwarzbuch Bologna" veröffentlicht hat. In dem wird heftig polemisiert: Der Bologna-Prozess sei ein Schritt in Richtung DDR-ähnliche Planwissenschaft, die perfekte Organisationsform der Ineffizienz und nicht mehr als eine traurige Mogelpackung, so die Grundaussagen des Schwarzbuchs. Volker Stein:
"Wir sind ja für die Studierenden da. Die wollen und können zu Recht verlangen, dass sie eine qualitativ hochwertige Ausbildung bekommen. Das funktioniert zunehmend weniger gut. Das System ist für die Studierenden absolut verschult. Die Flexibilität geht verloren. Das, was spannend ist – ich würde fast sagen: Sexy war immer am Studium, nämlich das freie Rumschauen auch mal in andere Fächer, Fachbereiche, auch mal über den Tellerrand hinaus – geht zunehmend verloren oder ist absolut gar nicht mehr drin, weil die Zeit nicht reicht. Ziel des Ganzen, gekoppelt mit der Modularisierung der Studienpläne, ist, dass sie immer wieder kleine Wissenshäppchen bekommen, die aber nicht ein großes Denksystem ergeben. Und das ist für mich die Hauptkritik aus Sicht der Studierenden."
Fragt man freilich die Wissenschaftsminister, dann klingt die bisherige Bologna-Bilanz ganz anders. Zum Beispiel bei Bundesbildungsministerin Annette Schavan.
"Das ist wichtig für die Studierenden und die Wissenschaft in Europa, aber es ist vor allen Dingen auch wichtig für die Attraktivität Europas, für Talente weltweit. Dazu gehört vor allen Dingen der Abbau von Mobilitätshindernissen, die bewegen sich zum Teil in so konkreten Punkten wie Finanzen, und natürlich ist wichtig die Transparenz und dass die wechselseitige Anerkennung von Abschlüssen auf allen Ebenen möglich ist. Es muss der Bologna-Prozess als Chance begriffen werden."
Annette Schavan und die anderen verantwortlichen Minister verweisen gerne darauf, dass es doch echte Vorbild-Länder für einen gelungenen Reformprozess gebe. Zum Beispiel in Skandinavien. Zum Beispiel aber auch Polen. Und tatsächlich gibt es mittlerweile einige deutsche Studenten, die – ganz im Sinne von Bologna – für ein oder zwei Semester nach Polen gehen.
Alle Kurse und Punkte werden in Deutschland anerkannt. Bologna, sagt der deutsche Gaststudent Fabian Trau, sei in Warschau längst Wirklichkeit geworden.
"Es gibt Bachelor-Kurse, es gibt Master-Kurse. Es kommen auch viele Erasmus-Leute, die brauchen ja diese Punkte. Es ist ja so, dass man in Deutschland diese ECTS-Punkte übernehmen muss, und in Polen ist es genau so angepasst, dass man diese Erasmus-Verbindung überhaupt annehmen kann."
Formal erfüllt das noch junge EU-Mitglied damit die wichtigsten Vorgaben der Bologna-Beschlüsse. In einem internationalen Uni-Ranking liegen die polnischen Hochschulen jedoch weit abgeschlagen auf Plätzen zwischen 300 und 400. Maciej Zylicz, den Vorsitzenden der Stiftung für Polnische Wissenschaft, wundert das nicht.
"Das System kann nur dann funktionieren, wenn die Hochschulen mehr Autonomie bekommen, und sich im Wettbewerb mit den anderen um ihre Finanzierung bemühen. Zurzeit bekommen die Hochschulen ihr Geld nicht für Qualität, sondern für Quantität, denn die Fördersumme richtet sich nach der Studentenzahl. Es lohnt sich also, dass die Zahl der Studierenden wächst und die Qualität sinkt."
Fabian Trau teilt diese Einschätzung. Er vermisst den engen Kontakt und Austausch zwischen Studenten und Professoren. Seminare und Vorlesungen seien oftmals quälend langweilige Monologe von Dozenten, die sich in alter Gewohnheit an die Lehrpläne der 70er-Jahre hielten.
Mit seiner Kritik steht der Gaststudent aus Deutschland nicht alleine. Bemängelt wird vor allem, dass viele polnische Hochschulen zwar formal die Strukturen verändert hätten, den Magister gegen Bachelor und Master ausgetauscht hätten, die Inhalte der neuen Form aber nicht angepasst worden seien – Kritik, wie sie auch in Deutschland geäußert wird. Damit sich die Qualität der Lehre an Polens Universitäten möglichst rasch bessert, hat die Regierung eine Kommission ins Leben gerufen, die die Hochschulen auf mehr Konkurrenz und Wettbewerb vorbereiten soll. Marek Rocki, der Chef dieser Kommission, fordert mehr Engagement und Eigeninitiative. Langfristig sollen nur solche Institutionen überleben, die auf die Bedürfnisse der Studenten und des Arbeitsmarktes angemessen eingehen.
"Die Hochschulen lehren nach Plänen, die von realitätsfernen Gremien festgelegt werden. Das führt dazu, dass Studenten die Uni als Arbeitslose verlassen. Die Lehrpläne entsprechen einfach nicht den Bedürfnissen des Marktes. Wenn die Hochschulen volle Autonomie bekommen, und in diese Richtung gehen die geplanten Gesetzesänderungen der Regierung, dann werden sie auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes reagieren."
Das ist schon deshalb wichtig, weil noch immer viele gut ausgebildete Absolventen das Land verlassen, um woanders zu arbeiten. Das Kabinett will daher künftig nicht nur mehr in Bildung investieren, es will das Geld auch anders verteilen. Leistung soll sich lohnen. Dass dabei einige Hochschulen auf der Strecke bleiben werden, sei durchaus erwünscht, sagt Marek Rocki. Denn die polnische Hochschullandschaft hat sich seiner Ansicht nach seit der Wende 1989 zwar grundlegend verändert, aber nicht nur zum Positiven. Allein in den vergangenen Jahren seien rund 300, überwiegend private Hochschulen neu gegründet worden. Leider habe bei dieser Entwicklung die Qualität mit der Quantität nicht Schritt halten können.
"Wenn wir vor 20 Jahren 400.000 oder 500.000 Studenten hatten und heute über zwei Millionen, dann ist das Durchschnittsniveau natürlich niedriger. Die Besten sind zwar weiterhin die Besten, aber im System sind jetzt auch die Schwächeren. Es ist daher vor allem nötig, dass wir uns um ein verbessertes Angebot für diese Schwächeren kümmern."
Polen brauche halt noch etwas Zeit, meint Fabian Trau. Das sei verständlich, weil der Bologna-Prozess seiner Einschätzung nach viel zu hektisch umgesetzt wird. Insgesamt ist er aber ein Befürworter der Bologna-Reform. Wenn einmal alles läuft, so Trau, werden alle Studenten von einem gemeinsamen europäischen Hochschulsystem profitieren.
"Vorteil ist natürlich, klar, man hat seinen Bachelor. Man hat ihn in der Tasche. Man kann wechseln. Man kann andere Kursrichtung gehen. Man hat so eine Halbzeit, nach der man sich noch mal neu ausrichten kann oder nach der man auf jeden Fall etwas in der Tasche hat."
Das bleibt auch Staaten außerhalb des eigentlichen Bologna-Raums nicht verborgen. Schon bei der letzten Ministerkonferenz zum Thema Bologna vor einem Jahr im belgischen Leuven waren noch fast ein Dutzend weiterer Staaten zum Kongress gekommen – darunter mit den USA, Australien und China ausgerechnet jene Länder, die auf dem weltweiten Bildungsmarkt die schärfsten Konkurrenten des europäischen Hochschulraums sind. Ein Widerspruch? Nein, sagt Daniel Madzelan, stellvertretender Staatssekretär im US-Bildungsministerium. Für ihn ist klar: Wenn sich der riesige europäische Hochschulraum mit seinen derzeit 46 Teilnehmerstaaten so rasant verändert, dann wird das weltweite Auswirkungen haben. Auch auf die US-Hochschulen.
"Der erste Platz in der Welt, den wir 40 Jahre lang innehatten, als Land mit dem besten Hochschulsystem – dieser Platz existiert für uns nicht mehr. Wir müssen uns umschauen, wir brauchen neue Ideen, und wir wissen, dass wir uns in der Hochschulbildung nicht alleine mit der Frage beschäftigen dürfen, wer bei uns studieren darf und wer nicht. Wir müssen uns auch fragen, wie Erfolg sonst noch definiert werden kann."
Dahinter steht die für die USA neue Strategie, nicht mehr einzelne Spitzenuniversitäten herauszustellen, sondern das Studiensystem insgesamt zu verbessern. Und das ist genau der Ansatz, den Europa verfolgt, lobt Daniel Madzelan:
"Wir haben uns umgesehen nach anderen Modellen, und was beim Bologna-Prozess als Erstes auffällt, ist dieser riesige Hochschulraum. 46 politisch unabhängige Länder, 4000 Hochschuleinrichtungen, 16 Millionen Studierende – das alles hat uns schon ziemlich an die Vereinigten Staaten erinnert."
Mit dem Unterschied allerdings, dass in Europa die Kooperation der Hochschulen – zumindest aus US-amerikanischer Sicht – deutlich besser funktioniert. Madzelan nennt als Beispiele die Transparenz der Studienleistungen an unterschiedlichen Universitäten, die Koordination der Studienangebote über Landesgrenzen hinweg und die Qualitätssicherung in der Lehre. So gesehen kann der Bologna-Prozess, trotz aller Kritik, durchaus Erfolge vermelden. Denn China, die USA, Australien und etliche andere Staaten von außerhalb des Europäischen Hochschulraums wollen sich auch in diesem Jahr wieder mit den Bologna-Staaten treffen, um dabei über die Annäherung der Hochschulsysteme zu sprechen.
Diese Anerkennung von außen dürfte die europäischen Bildungsminister freuen. Besonders angesichts der Proteste und der Skepsis, die dem Reformprozess innerhalb des Bologna-Raums entgegenschlagen. Einzelne Länder wie Griechenland oder Spanien haben das Tempo ihrer Reformen sogar erheblich gedrosselt. Und nicht selten berufen sich die Bildungsminister dabei auf die schlechten Erfahrungen an ihren Hochschulen – so wie in Spanien.
Dort beklagen die Dekane der Fakultäten, dass die Umsetzung des Bologna-Prozesses in erster Linie ein gewaltiger bürokratischer Aufwand mit fragwürdigem Nutzen sei. Erst 2007 setzte Spaniens Regierung die Bologna-Beschlüsse um. Studieninhalte, aber auch die Qualifikation von Professoren aller Universitäten werden seither regelmäßig evaluiert – und zwar von der sogenannten "Nationalen Agentur für Evaluation von Qualität und Akkreditierung", kurz ANECA. Diese Behörde ist für alle spanischen Universitäten zuständig. Auch Carlos Andradas, Mathematiker, Vizerektor und Bologna-Beauftragter an der Complutense-Universität in Madrid, stöhnt:
"Dieser Apparat wird immer dicker in seiner kurzen Lebensdauer. Das ist enorm bürokratisch. ANECA hat mit Sicherheit dazu beigetragen, dass die Umsetzung von Bologna bei uns einfach sehr lange gedauert hat und sehr ermüdend war. Oft ist gar nicht klar, welchen Kriterien ANECA bei den Beurteilungen eigentlich folgt, ob es um formale Fragen oder wirklich die Studieninhalte geht."
Dabei hatten sich Studierende wie Professoren von den Reformen ursprünglich einiges erhofft. Denn bisher dominierte beim Studium in Spanien vor allem die Suche nach Vortragsmitschriften. Viele Professoren gestalteten ihre Seminare wie Diktate, machten die Bewertung der Examen von einer möglichst wortgenauen Wiederholung ihrer eigenen Vorträge abhängig. Bologna sahen viele angesichts solcher Verhältnisse als Chance, erzählt Professor Andradas:
"Es stimmt, in Deutschland oder im gesamten angelsächsischen Raum waren die Hochschulsysteme viel flexibler als hier in Spanien. Ein interdisziplinäres Studieren war dort viel leichter möglich. Hier musste ein Student von Beginn an festlegen, was er studieren möchte, damit war das gesamte Studium vorgegeben. Wir wollten das mit Bologna flexibilisieren. Bologna sollte auch einen Wandel in der Lehre erreichen. Weg vom traditionellen Vortrag, hin zum wissenschaftlichen Arbeiten und eine engere Betreuung der Studierenden durch die Professoren."
Gelungen ist das nicht, meinen Professoren wie Studierende heute. Vielleicht ist ein solcher Mentalitätswandel in so kurzer Zeit einfach nicht zu schaffen, sagt der Mathematiker Andradas. Schließlich sei dafür mehr notwendig als nur eine neue Richtlinie festzulegen. Immerhin, ab September habe seine Uni die Bologna-Richtlinie komplett umgesetzt.
Spaniens Studenten jedenfalls liefen letztes Jahr gegen Bologna Sturm. Eine ihrer größten Befürchtungen, Bologna würde mit der Gliederung in Grundstudium- und Aufbaustudiengänge die Hochschulausbildung privatisieren. Doch die Studiengebühren sind nicht gestiegen. Aber vom erhofften wissenschaftlichen Arbeiten seien selbst die Philologen noch weit entfernt, sagt Alba Contreras, die arabische und hebräische Sprachen und Literatur studiert.
"Wir dachten, Bologna würde mit dieser Verschulung der Universität Schluss machen, dieses wörtliche Mitschreiben der Vorträge. Manche wissen ja gar nicht, was sie ohne diese Protokolle machen sollen. Wir dachten, jetzt forschen wir endlich in kleinen Gruppen. Dass wir Tutoren haben würden, direkt mit den Texten arbeiten könnten. Aber das ist es nicht. Wir haben ein zusätzliches Hochschuljahr eingeführt, um die Leute alle auf einen Stand zu bringen. Statt die Probleme der Schule in der Schule zu lösen, soll das jetzt auch die Universität erledigen."
Statt die Teilnehmerzahlen für Seminare zu begrenzen, habe die Hochschule Mindestzahlen festgelegt. Nischenfächer wie die von ihr besuchte hebräische Literatur drohten damit zu verschwinden. Fazit: Bologna frustriert Spaniens Professoren wie Studierende gleichermaßen:
"Das Gute an Bologna war, dass es das Studium im Ausland erleichtern sollte. Jetzt dauert das erste Studium hier aber vier Jahre, der Masterstudiengang dann ein Jahr. Fast überall in Europa sind es aber drei plus zwei Jahre. Niemand weiß, wie Abschlüsse aus dem Ausland nun hier anerkannt werden sollen. Außerdem fehlen Stipendien. Das macht das Studieren im Ausland sehr teuer. Das hat mit der ursprünglichen Idee von Bologna nichts mehr zu tun. Das ist ein Desaster."
Keine Frage: In Fällen wie diesen werden die Bildungsminister noch viel Überzeugungsarbeit leisten müssen. Schließlich gibt es im Europäischen Hochschulraum rund 4000 Hochschulen, die weit über 100.000 Studiengänge anbieten. Damit die Studierenden da überhaupt den Durchblick behalten können, wollen die europäischen Wissenschaftsminister den Hochschulraum durchschaubarer machen: Ein internationales Hochschul-Ranking soll Studenten als Entscheidungshilfe dienen.
Jan-Hendrik Olbertz, Wissenschaftsminister in Sachsen-Anhalt, sieht das Ranking als wichtige und dringend notwendige Hilfe für den akademischen Nachwuchs. Und: zur Verbesserung von Vorlesungen und Seminaren.
"Ich hoffe vor allem, dass wir eine Qualitätsdebatte führen werden, die vor allem Qualität der Lehre einbezieht. Denn die jungen Leute werden nur dann gut und erfolgreich studieren können, wenn sie gute und effektive Lehre erleben, wenn sie Betreuung und Begleitung erfahren, wenn es Beratung gibt, wenn es Tutorien gibt, die dieses Sich-Einfädeln in das Studium – am Anfang vor allem – erleichtern. Und ich würd' mich freuen, wenn wir ein bisschen von den Strukturdebatten weg kämen, hin zu Qualitätsansprüchen an eine moderne Hochschulausbildung."
Weg von den Strukturdebatten, hin zu den praktischen Problemen des Hochschulalltags, die in den vergangenen Wochen zu so massiven Protesten geführt haben – wenn die Wissenschaftsminister das bei ihrer Tagung in dieser Woche schaffen, dann könnte der Bologna-Prozess tatsächlich gestärkt aus der aktuellen Krise hervorgehen. Und vielleicht ist dann zumindest in zehn Jahren eine ordentliche und vor allem fröhliche Geburtstagsfeier möglich.
"Die einzige Rechtfertigung war, dass dadurch weniger Leute abbrechen würden. Faktisch ist durch den gesteigerten Lern- und Prüfungsdruck – weil ab dem ersten Semester sich die Frage stellt, werde ich wegselektiert oder nicht. Also, alles zählt von Anfang an, ob ich weiter studieren darf oder wie zwei Drittel der Studierenden von der Uni geschmissen werden nach dem Bachelor."
Und auch Professoren wie Volker Stein aus Siegen lassen an dem Reformprozess kaum ein gutes Haar. Der Betriebswirtschaftler macht seinen Kollegen den Vorwurf, ...
"...dass wir als Professoren, ich als Professor, wir als Gruppe nicht früh genug, nicht massiv genug den Fehlentwicklungen entgegengetreten sind. Es ist irgendwo auch unsere Schuld, weil wir den Widerstand, der sinnvoll ist, nicht früh genug organisiert haben. Das haben wir inzwischen mehr und mehr nachgeholt, und die Bewegungen kommen im Grunde von vielen Gruppen, aus vielen Fachbereichen, die sagen: Die Fehlentwicklungen sind eben zu gravierend."
Wenn sogar Lehrstuhlinhaber von "Widerstand" und "gravierenden Fehlentwicklungen" sprechen, wenn Studenten europaweit monatelang Hörsäle besetzen oder auf die Straße gehen, dann kann richtige Feststimmung kaum aufkommen. Kein Wunder: Ursprünglich sollte 2010 das erfolgreiche Ende des Bologna-Prozesses gefeiert werden – doch weil die Reformen nur langsam vorankommen, verlängerten die Minister den Aktionszeitraum ganz einfach um ein weiteres Jahrzehnt.
2020 ist jetzt also die neue Zielmarke, zu der an den Hochschulen alles neu und alles besser sein soll. Studenten sollen sich dann frei durch Europa bewegen können und die gegenseitige Anerkennung der Hochschulabschlüsse selbstverständlich sein. Gut gedacht, aber schlecht gemacht, urteilt Volker Stein, der im vergangenen Jahr zusammen mit einem Dutzend anderer Professoren das "Schwarzbuch Bologna" veröffentlicht hat. In dem wird heftig polemisiert: Der Bologna-Prozess sei ein Schritt in Richtung DDR-ähnliche Planwissenschaft, die perfekte Organisationsform der Ineffizienz und nicht mehr als eine traurige Mogelpackung, so die Grundaussagen des Schwarzbuchs. Volker Stein:
"Wir sind ja für die Studierenden da. Die wollen und können zu Recht verlangen, dass sie eine qualitativ hochwertige Ausbildung bekommen. Das funktioniert zunehmend weniger gut. Das System ist für die Studierenden absolut verschult. Die Flexibilität geht verloren. Das, was spannend ist – ich würde fast sagen: Sexy war immer am Studium, nämlich das freie Rumschauen auch mal in andere Fächer, Fachbereiche, auch mal über den Tellerrand hinaus – geht zunehmend verloren oder ist absolut gar nicht mehr drin, weil die Zeit nicht reicht. Ziel des Ganzen, gekoppelt mit der Modularisierung der Studienpläne, ist, dass sie immer wieder kleine Wissenshäppchen bekommen, die aber nicht ein großes Denksystem ergeben. Und das ist für mich die Hauptkritik aus Sicht der Studierenden."
Fragt man freilich die Wissenschaftsminister, dann klingt die bisherige Bologna-Bilanz ganz anders. Zum Beispiel bei Bundesbildungsministerin Annette Schavan.
"Das ist wichtig für die Studierenden und die Wissenschaft in Europa, aber es ist vor allen Dingen auch wichtig für die Attraktivität Europas, für Talente weltweit. Dazu gehört vor allen Dingen der Abbau von Mobilitätshindernissen, die bewegen sich zum Teil in so konkreten Punkten wie Finanzen, und natürlich ist wichtig die Transparenz und dass die wechselseitige Anerkennung von Abschlüssen auf allen Ebenen möglich ist. Es muss der Bologna-Prozess als Chance begriffen werden."
Annette Schavan und die anderen verantwortlichen Minister verweisen gerne darauf, dass es doch echte Vorbild-Länder für einen gelungenen Reformprozess gebe. Zum Beispiel in Skandinavien. Zum Beispiel aber auch Polen. Und tatsächlich gibt es mittlerweile einige deutsche Studenten, die – ganz im Sinne von Bologna – für ein oder zwei Semester nach Polen gehen.
Alle Kurse und Punkte werden in Deutschland anerkannt. Bologna, sagt der deutsche Gaststudent Fabian Trau, sei in Warschau längst Wirklichkeit geworden.
"Es gibt Bachelor-Kurse, es gibt Master-Kurse. Es kommen auch viele Erasmus-Leute, die brauchen ja diese Punkte. Es ist ja so, dass man in Deutschland diese ECTS-Punkte übernehmen muss, und in Polen ist es genau so angepasst, dass man diese Erasmus-Verbindung überhaupt annehmen kann."
Formal erfüllt das noch junge EU-Mitglied damit die wichtigsten Vorgaben der Bologna-Beschlüsse. In einem internationalen Uni-Ranking liegen die polnischen Hochschulen jedoch weit abgeschlagen auf Plätzen zwischen 300 und 400. Maciej Zylicz, den Vorsitzenden der Stiftung für Polnische Wissenschaft, wundert das nicht.
"Das System kann nur dann funktionieren, wenn die Hochschulen mehr Autonomie bekommen, und sich im Wettbewerb mit den anderen um ihre Finanzierung bemühen. Zurzeit bekommen die Hochschulen ihr Geld nicht für Qualität, sondern für Quantität, denn die Fördersumme richtet sich nach der Studentenzahl. Es lohnt sich also, dass die Zahl der Studierenden wächst und die Qualität sinkt."
Fabian Trau teilt diese Einschätzung. Er vermisst den engen Kontakt und Austausch zwischen Studenten und Professoren. Seminare und Vorlesungen seien oftmals quälend langweilige Monologe von Dozenten, die sich in alter Gewohnheit an die Lehrpläne der 70er-Jahre hielten.
Mit seiner Kritik steht der Gaststudent aus Deutschland nicht alleine. Bemängelt wird vor allem, dass viele polnische Hochschulen zwar formal die Strukturen verändert hätten, den Magister gegen Bachelor und Master ausgetauscht hätten, die Inhalte der neuen Form aber nicht angepasst worden seien – Kritik, wie sie auch in Deutschland geäußert wird. Damit sich die Qualität der Lehre an Polens Universitäten möglichst rasch bessert, hat die Regierung eine Kommission ins Leben gerufen, die die Hochschulen auf mehr Konkurrenz und Wettbewerb vorbereiten soll. Marek Rocki, der Chef dieser Kommission, fordert mehr Engagement und Eigeninitiative. Langfristig sollen nur solche Institutionen überleben, die auf die Bedürfnisse der Studenten und des Arbeitsmarktes angemessen eingehen.
"Die Hochschulen lehren nach Plänen, die von realitätsfernen Gremien festgelegt werden. Das führt dazu, dass Studenten die Uni als Arbeitslose verlassen. Die Lehrpläne entsprechen einfach nicht den Bedürfnissen des Marktes. Wenn die Hochschulen volle Autonomie bekommen, und in diese Richtung gehen die geplanten Gesetzesänderungen der Regierung, dann werden sie auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes reagieren."
Das ist schon deshalb wichtig, weil noch immer viele gut ausgebildete Absolventen das Land verlassen, um woanders zu arbeiten. Das Kabinett will daher künftig nicht nur mehr in Bildung investieren, es will das Geld auch anders verteilen. Leistung soll sich lohnen. Dass dabei einige Hochschulen auf der Strecke bleiben werden, sei durchaus erwünscht, sagt Marek Rocki. Denn die polnische Hochschullandschaft hat sich seiner Ansicht nach seit der Wende 1989 zwar grundlegend verändert, aber nicht nur zum Positiven. Allein in den vergangenen Jahren seien rund 300, überwiegend private Hochschulen neu gegründet worden. Leider habe bei dieser Entwicklung die Qualität mit der Quantität nicht Schritt halten können.
"Wenn wir vor 20 Jahren 400.000 oder 500.000 Studenten hatten und heute über zwei Millionen, dann ist das Durchschnittsniveau natürlich niedriger. Die Besten sind zwar weiterhin die Besten, aber im System sind jetzt auch die Schwächeren. Es ist daher vor allem nötig, dass wir uns um ein verbessertes Angebot für diese Schwächeren kümmern."
Polen brauche halt noch etwas Zeit, meint Fabian Trau. Das sei verständlich, weil der Bologna-Prozess seiner Einschätzung nach viel zu hektisch umgesetzt wird. Insgesamt ist er aber ein Befürworter der Bologna-Reform. Wenn einmal alles läuft, so Trau, werden alle Studenten von einem gemeinsamen europäischen Hochschulsystem profitieren.
"Vorteil ist natürlich, klar, man hat seinen Bachelor. Man hat ihn in der Tasche. Man kann wechseln. Man kann andere Kursrichtung gehen. Man hat so eine Halbzeit, nach der man sich noch mal neu ausrichten kann oder nach der man auf jeden Fall etwas in der Tasche hat."
Das bleibt auch Staaten außerhalb des eigentlichen Bologna-Raums nicht verborgen. Schon bei der letzten Ministerkonferenz zum Thema Bologna vor einem Jahr im belgischen Leuven waren noch fast ein Dutzend weiterer Staaten zum Kongress gekommen – darunter mit den USA, Australien und China ausgerechnet jene Länder, die auf dem weltweiten Bildungsmarkt die schärfsten Konkurrenten des europäischen Hochschulraums sind. Ein Widerspruch? Nein, sagt Daniel Madzelan, stellvertretender Staatssekretär im US-Bildungsministerium. Für ihn ist klar: Wenn sich der riesige europäische Hochschulraum mit seinen derzeit 46 Teilnehmerstaaten so rasant verändert, dann wird das weltweite Auswirkungen haben. Auch auf die US-Hochschulen.
"Der erste Platz in der Welt, den wir 40 Jahre lang innehatten, als Land mit dem besten Hochschulsystem – dieser Platz existiert für uns nicht mehr. Wir müssen uns umschauen, wir brauchen neue Ideen, und wir wissen, dass wir uns in der Hochschulbildung nicht alleine mit der Frage beschäftigen dürfen, wer bei uns studieren darf und wer nicht. Wir müssen uns auch fragen, wie Erfolg sonst noch definiert werden kann."
Dahinter steht die für die USA neue Strategie, nicht mehr einzelne Spitzenuniversitäten herauszustellen, sondern das Studiensystem insgesamt zu verbessern. Und das ist genau der Ansatz, den Europa verfolgt, lobt Daniel Madzelan:
"Wir haben uns umgesehen nach anderen Modellen, und was beim Bologna-Prozess als Erstes auffällt, ist dieser riesige Hochschulraum. 46 politisch unabhängige Länder, 4000 Hochschuleinrichtungen, 16 Millionen Studierende – das alles hat uns schon ziemlich an die Vereinigten Staaten erinnert."
Mit dem Unterschied allerdings, dass in Europa die Kooperation der Hochschulen – zumindest aus US-amerikanischer Sicht – deutlich besser funktioniert. Madzelan nennt als Beispiele die Transparenz der Studienleistungen an unterschiedlichen Universitäten, die Koordination der Studienangebote über Landesgrenzen hinweg und die Qualitätssicherung in der Lehre. So gesehen kann der Bologna-Prozess, trotz aller Kritik, durchaus Erfolge vermelden. Denn China, die USA, Australien und etliche andere Staaten von außerhalb des Europäischen Hochschulraums wollen sich auch in diesem Jahr wieder mit den Bologna-Staaten treffen, um dabei über die Annäherung der Hochschulsysteme zu sprechen.
Diese Anerkennung von außen dürfte die europäischen Bildungsminister freuen. Besonders angesichts der Proteste und der Skepsis, die dem Reformprozess innerhalb des Bologna-Raums entgegenschlagen. Einzelne Länder wie Griechenland oder Spanien haben das Tempo ihrer Reformen sogar erheblich gedrosselt. Und nicht selten berufen sich die Bildungsminister dabei auf die schlechten Erfahrungen an ihren Hochschulen – so wie in Spanien.
Dort beklagen die Dekane der Fakultäten, dass die Umsetzung des Bologna-Prozesses in erster Linie ein gewaltiger bürokratischer Aufwand mit fragwürdigem Nutzen sei. Erst 2007 setzte Spaniens Regierung die Bologna-Beschlüsse um. Studieninhalte, aber auch die Qualifikation von Professoren aller Universitäten werden seither regelmäßig evaluiert – und zwar von der sogenannten "Nationalen Agentur für Evaluation von Qualität und Akkreditierung", kurz ANECA. Diese Behörde ist für alle spanischen Universitäten zuständig. Auch Carlos Andradas, Mathematiker, Vizerektor und Bologna-Beauftragter an der Complutense-Universität in Madrid, stöhnt:
"Dieser Apparat wird immer dicker in seiner kurzen Lebensdauer. Das ist enorm bürokratisch. ANECA hat mit Sicherheit dazu beigetragen, dass die Umsetzung von Bologna bei uns einfach sehr lange gedauert hat und sehr ermüdend war. Oft ist gar nicht klar, welchen Kriterien ANECA bei den Beurteilungen eigentlich folgt, ob es um formale Fragen oder wirklich die Studieninhalte geht."
Dabei hatten sich Studierende wie Professoren von den Reformen ursprünglich einiges erhofft. Denn bisher dominierte beim Studium in Spanien vor allem die Suche nach Vortragsmitschriften. Viele Professoren gestalteten ihre Seminare wie Diktate, machten die Bewertung der Examen von einer möglichst wortgenauen Wiederholung ihrer eigenen Vorträge abhängig. Bologna sahen viele angesichts solcher Verhältnisse als Chance, erzählt Professor Andradas:
"Es stimmt, in Deutschland oder im gesamten angelsächsischen Raum waren die Hochschulsysteme viel flexibler als hier in Spanien. Ein interdisziplinäres Studieren war dort viel leichter möglich. Hier musste ein Student von Beginn an festlegen, was er studieren möchte, damit war das gesamte Studium vorgegeben. Wir wollten das mit Bologna flexibilisieren. Bologna sollte auch einen Wandel in der Lehre erreichen. Weg vom traditionellen Vortrag, hin zum wissenschaftlichen Arbeiten und eine engere Betreuung der Studierenden durch die Professoren."
Gelungen ist das nicht, meinen Professoren wie Studierende heute. Vielleicht ist ein solcher Mentalitätswandel in so kurzer Zeit einfach nicht zu schaffen, sagt der Mathematiker Andradas. Schließlich sei dafür mehr notwendig als nur eine neue Richtlinie festzulegen. Immerhin, ab September habe seine Uni die Bologna-Richtlinie komplett umgesetzt.
Spaniens Studenten jedenfalls liefen letztes Jahr gegen Bologna Sturm. Eine ihrer größten Befürchtungen, Bologna würde mit der Gliederung in Grundstudium- und Aufbaustudiengänge die Hochschulausbildung privatisieren. Doch die Studiengebühren sind nicht gestiegen. Aber vom erhofften wissenschaftlichen Arbeiten seien selbst die Philologen noch weit entfernt, sagt Alba Contreras, die arabische und hebräische Sprachen und Literatur studiert.
"Wir dachten, Bologna würde mit dieser Verschulung der Universität Schluss machen, dieses wörtliche Mitschreiben der Vorträge. Manche wissen ja gar nicht, was sie ohne diese Protokolle machen sollen. Wir dachten, jetzt forschen wir endlich in kleinen Gruppen. Dass wir Tutoren haben würden, direkt mit den Texten arbeiten könnten. Aber das ist es nicht. Wir haben ein zusätzliches Hochschuljahr eingeführt, um die Leute alle auf einen Stand zu bringen. Statt die Probleme der Schule in der Schule zu lösen, soll das jetzt auch die Universität erledigen."
Statt die Teilnehmerzahlen für Seminare zu begrenzen, habe die Hochschule Mindestzahlen festgelegt. Nischenfächer wie die von ihr besuchte hebräische Literatur drohten damit zu verschwinden. Fazit: Bologna frustriert Spaniens Professoren wie Studierende gleichermaßen:
"Das Gute an Bologna war, dass es das Studium im Ausland erleichtern sollte. Jetzt dauert das erste Studium hier aber vier Jahre, der Masterstudiengang dann ein Jahr. Fast überall in Europa sind es aber drei plus zwei Jahre. Niemand weiß, wie Abschlüsse aus dem Ausland nun hier anerkannt werden sollen. Außerdem fehlen Stipendien. Das macht das Studieren im Ausland sehr teuer. Das hat mit der ursprünglichen Idee von Bologna nichts mehr zu tun. Das ist ein Desaster."
Keine Frage: In Fällen wie diesen werden die Bildungsminister noch viel Überzeugungsarbeit leisten müssen. Schließlich gibt es im Europäischen Hochschulraum rund 4000 Hochschulen, die weit über 100.000 Studiengänge anbieten. Damit die Studierenden da überhaupt den Durchblick behalten können, wollen die europäischen Wissenschaftsminister den Hochschulraum durchschaubarer machen: Ein internationales Hochschul-Ranking soll Studenten als Entscheidungshilfe dienen.
Jan-Hendrik Olbertz, Wissenschaftsminister in Sachsen-Anhalt, sieht das Ranking als wichtige und dringend notwendige Hilfe für den akademischen Nachwuchs. Und: zur Verbesserung von Vorlesungen und Seminaren.
"Ich hoffe vor allem, dass wir eine Qualitätsdebatte führen werden, die vor allem Qualität der Lehre einbezieht. Denn die jungen Leute werden nur dann gut und erfolgreich studieren können, wenn sie gute und effektive Lehre erleben, wenn sie Betreuung und Begleitung erfahren, wenn es Beratung gibt, wenn es Tutorien gibt, die dieses Sich-Einfädeln in das Studium – am Anfang vor allem – erleichtern. Und ich würd' mich freuen, wenn wir ein bisschen von den Strukturdebatten weg kämen, hin zu Qualitätsansprüchen an eine moderne Hochschulausbildung."
Weg von den Strukturdebatten, hin zu den praktischen Problemen des Hochschulalltags, die in den vergangenen Wochen zu so massiven Protesten geführt haben – wenn die Wissenschaftsminister das bei ihrer Tagung in dieser Woche schaffen, dann könnte der Bologna-Prozess tatsächlich gestärkt aus der aktuellen Krise hervorgehen. Und vielleicht ist dann zumindest in zehn Jahren eine ordentliche und vor allem fröhliche Geburtstagsfeier möglich.