Bislang setzten die Beschäftigten ihre Tätigkeiten vor Ort fort. Auch viele Subunternehmer hätten sich in den vergangenen Tagen solidarisch gezeigt und seien an den Baustellen zur Arbeit erschienen, hieß es in einer Mitteilung von Imtech.
Der Konzern mit 4.000 Beschäftigten hatte vor einer Woche Insolvenz beantragt. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben rund 960 offene Baustellen. Eine davon ist der Großflughafen Berlin-Brandenburg. Imtech ist für wichtige Elektro-, Sanitär- und Lüftungsarbeiten zuständig. Der Flughafen sollte ursprünglich im Jahr 2011 eröffnet werden. Derzeit wird ein Betriebsbeginn in der zweiten Jahreshälfte 2017 angepeilt. Der soll sich wegen der Insolvenz auch nicht weiter verzögern, hatte Insolvenzverwalter Peter-Alexander Borchardt noch am Montag erklärt.
Insolvenzverwalter verhandelt über Massekredit
Allerdings hat gestern der niederländische Mutterkonzern Royal Imtech bei einem Gericht die Aussetzung seiner Zahlungsverpflichtungen beantragt, was auch bewilligt wurde. Damit ist er zunächst vor den Forderungen ihrer Gläubiger geschützt. Royal Imtech schuldet dem deutschen Konzern nach dessen Angaben 21 Millionen Euro und hatte mit der ausgebliebenen Zahlung die Insolvenz ausgelöst.
Zudem kann Imtech die Arbeit an den Baustellen offenbar nur mit einer baldigen Finanzhilfe aufrecht erhalten. Insolvenzverwalter Borchardt verhandle "mit Hochdruck" über einen Massekredit, hieß es der Mitteilung des Unternehmens. Beim Massekredit handelt es sich um einen spezielle Form des Kredits im Insolvenzverfahren, der bei Gläubigern aufgenommen wird. Mit ihm soll die Zahlungsfähigkeit sichergestellt und der Geschäftsbetrieb aufrechterhalten werden. "Dieser ist unverzichtbar für die störungsfreie Weiterführung der Geschäfte in den kommenden Monaten", sagte Borchardt. Ein Anfang sei gemacht, indem die Banken eingefrorene Guthaben im hohen einstelligen Millionenbereich auf den Konten von Imtech wieder freigegeben hätten.
(hba/ach)