Jörg Ammon spricht im Deutschlandfunk von einer schwierigen Lage für die rund 12.000 Sportvereine in Bayern: "Sport ist ja bei uns hier nur alleine oder mit Hausangehörigen und dann an der frischen Luft möglich - also keinerlei Sport in irgendwelchen Sportstätten."
Der Bayerische Landessportverband hat seine Mitgliedsvereine gefragt, welche finanziellen Schäden sie erwarten. 1.600 Vereine haben sich innerhalb von zwei Wochen zurückgemeldet. Demnach belaufen sich die finanziellen Einbußen auf rund 200 Millionen Euro. Vor allem der Sport- und Wettkampfbetrieb fehle, außerdem Gebühren, die wegen ausgefallener Kurse zurückgezahlt werden müssen. Laut dem Präsidenten des Landessportverbandes schlagen auch fehlende Einnahmen aus den selbstbewirtschaftete Gaststätten oder von verpachtete Sportanlagen zu Buche.
Gespräche über Rückkehr ins Vereinsleben
Der Landessportverband Bayern sei in Gesprächen mit Wissenschaftlern, wie es nach den Einschränkungen des öffentlichen Lebens auf den Sportplätzen weitergehen könnte. "Möglicherweise mit Einschränkungen in den Vereinsanlagen", so Ammon. Eine Überlegung sei, in Sanitäranlagen bestimmte Hygieneregeln vorzugeben. Über solche Ideen müsse man mit der Politik ins Gespräch kommen.
Der bayerische Sportminister Joachim Herrmann hatte verkündet, dass es einen bayerischen Hilfsfonds für den Sport geben soll. Dieser sportspezifische Fonds sei wichtig, um Insolvenzen bei den Sportvereinen zu vermeiden, findet Ammon. Die bisherigen Corona-Hilfen würden den Sportvereinen nicht entsprechend helfen. Sie bräuchten Kompensationen vor allem "an den Stellen, wo durch abgesagte Kurse die Kursgebühren zurückgezahlt werden müssen". Die Sportanlangen müssten weiter unterhalten und die Kursleiter bezahlt werden.