In einer Erklärung Müller-Wohlfahrts heißt es: "Nach dem Champions League-Spiel des FC Bayern München gegen den FC Porto wurde aus uns unerklärlichen Gründen die medizinische Abteilung für die Niederlage hauptverantwortlich gemacht." Man sehe dadurch das für eine erfolgreiche medizinische Arbeit notwendige Vertrauensverhältnis nachhaltig beschädigt. Nähere Angaben gab es nicht.
Mit Müller-Wohlfahrt hört dessen gesamter Stab auf; zu diesem gehört auch der Sohn des Arztes, Kilian Wohlfahrt. Der Verein äußerte sich zu den Rücktritten zurückhaltend. Bayern-Sprecher Markus Hörwick sagte am Donnerstagabend lediglich, man habe von der Presse-Information keine Kenntnis und könne sie nicht kommentieren.
Schon früher gab es Streit
Der FC Bayern hatte das Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League am Mittwochabend in Porto 1:3 verloren. Der Rekordmeister wird derzeit von einer Verletzungsmisere heimgesucht und musste auch in Porto ohne mehrere Stammspieler antreten. Zwischen Bayern-Trainer Pep Guardiola und Müller-Wohlfahrt war es bereits in der Vergangenheit zu Meinungsverschiedenheiten gekommen.
Besonders in der Personalie des Spielers Thiago soll es zwischen Coach und dem renommierten Arzt Streit gegeben haben. Dem Spanier drohte nach drei Innenbandverletzungen im rechten Knie sogar ein frühes Karriereende, über die Behandlungs-Kompetenzen kam es zum Zerwürfnis. Thiago wurde zeitweise von Guardiolas "Leibärzten" in Barcelona betreut.
Der 72-jährige Müller-Wohlfahrt war seit fast 40 Jahren mit einer kurzen Unterbrechung Mannschaftsarzt der Münchner. Er ist auch seit langem für die Nationalmannschaft tätig.
(mg/bö)