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Bayern-Dominanz in der Bundesliga
"Die Situation ist problematisch"

Der FC Bayern München ist zum zehnten Mal in Folge Deutscher Fußball-Meister geworden. Die fehlende Konkurrenz schadet der Liga, sind sich Bayern-Bloggerin Jolle Lahr-Eigen und ARD-Journalist Marcus Bark einig. Ob eine Umverteilung des Geldes oder die Einführung von Play-offs die Bundesliga wieder interessanter machen würden, diskutieren sie im Dlf-Sportgespräch.

Matthias Friebe im Gespräch mit Jolle Lahr-Eigen und Marcus Bark |
Thomas Müller (l.) und Manuel Neuer bejubeln die Meisterschaft mit dem FC Bayern München.
Thomas Müller (l.) und Manuel Neuer bejubeln die Meisterschaft mit dem FC Bayern München. (IMAGO / Sven Simon)
Solch eine Dominanz hatte die Bundesliga noch nie: Bereits drei Spieltage vor Schluss ist klar: Der FC Bayern München ist Deutscher Meister. Schon wieder, wird sich der oder die eine oder andere da denken. Denn die Bayern schafften das Kunststück, zum zehnten Mal in Folge die Meisterschale zu holen. Was den Verein, die Fans in Bayern und der ganzen Republik freut, ruft bei anderen Fußball-Begeisterten nur ein müdes Gähnen hervor.
"The same procedure as every year" ist man geneigt zu sagen. In den letzten Jahren hatten die Bayern meistens sogar mindestens zehn Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger gehabt in der Bundesliga. Drei Runden vor Schluss steht in der Saison 2021/22 wieder einmal der nächste Meistertitel fest - mit 12 Punkten Vorsprung auf den Zweitplatzierten Borussia Dortmund.

Miasanrot-Bloggerin Lahr-Eigen: Bayern Dominanz ist Schade für die Liga

"Mich als Bayern-Fan interessiert es natürlich trotzdem - jedes Spiel. Die Bayern haben sich ja durchaus auch etwas schwieriger geschlagen als noch manches Mal in der Vergangenheit. Von daher ist es für mich immer noch packend", sagt Jolle Lahr-Eigen, die für den Bayern-Blog "Miasanrot" schreibt. Doch auch die Bloggerin will sich angesichts der Dominanz ihres Herzensclubs nicht vormachen: "Es ist schade für die Liga, dass da sonst oben nicht so richtig jemand angreift."

Sportschau-Experte Bark: "Wir haben schon Langeweile"


Sportschau-Autor Marcus Bark redet nicht lange drumherum. Bis auf Dortmund seien alle Mannschaften zu weit weg von den Bayern. Fußball-Experte Bark spricht das aus, was viele denken: "Wir haben schon Langeweile". Das Spiel gegen Dortmund am 31. Spieltag ist in seinen Augen nur Durchschnitt gewesen - und auch sonst hätte das Team von Julian Nagelsmann in dieser Saison nur wenige richtig attraktive Spiele geliefert.


Mehr Spannung durch Play-offs in der Bundesliga?

Die Frage, die man sich angesichts der langjährigen Bayern-Dominanz und des immer größer werdenden Leistungsgefälles zu den anderen Bundesliga-Teams stellen muss: Könnten Play-offs die Bundesliga spannender machen? In den meisten US-Profiligen wie NHL, NBA, NHL, MLB werden die Meisterschaften so entschieden.

Play-off-Vorschlag wurde "kaputtgeredet"

Hierzulande sind es vor allem die Basketballer und Eishockey-Profis, die nach der Hauptrunde den Meistertitel in den Play-offs ausspielen. Wäre dies auch für die Bunesliga denkbar? Vorschläge in diese Richtung gab es schon - unter anderem auch vom ehemaligen technischen Direktor des FC Bayern, Michael Reschke. Doch meist wurden diese "kaputtgeredet" und weiter mit 18 Vereinen gespielt, sagt Marcus Bark. "Jedes Mal, wenn man versucht irgendetwas zu ändern, dann kommen sofort alle und sagen: 'Bundesliga, das klappt doch". Richtig diskutiert über Play-offs wurde nie, kritisiert Bark. "Es war Play-offs, wollen wir nicht, abhaken. nächster Punkt. Aber wo ist der nächste Punkt? Ich habe nichts gehört", sagt Bark.

Der Verstand sagt Play-offs, das Herz will ein Herzschlagfinale

Die meisten würden sich ein Herzschlagfinale am letzten Spieltag mit Konferenzschaltung wünschen, meint Bloggerin Jolle Lahr-Eigen. Dass die Meisterschaft nicht am letzten Spieltag entschieden wurde, haben auch an den anderen Teams gelegen, kontert sie. "Einerseits denke ich mir, man muss mal was ändern. Aber mir ist es eigentlich immer am liebsten, man ändert nichts am Spiel, lässt es einfach so, wie es ist, ohne sozusagen neuen Firlefanz einzuführen. Aber dann ändert sich an der Situation nichts, und die ist ja durchaus problematisch", weißt auch Jolle Lahr-Eigen, die Play-offs beim Basketball durchaus gut findet.

20 Bundesliga-Teams sind keine gute Idee

Zur Diskussion stand auch die Bundesliga auf 20 Mannschaften aufzustocken. Doch das hält Sportschau-Experte Marcus Bark wegen des Leistungsgefälles für keine gute Idee. "Ich habe jetzt, ehrlich gesagt bis auf Play-offs keine weitere Idee."
Bleibt ansonsten noch der wenig innovative "biologische Lösungsansatz" wie Bark ihn nennt: "Irgendwann werden Manuel Neuer, Robert Lewandowski und Thomas Müller so alt, dass die Bayern halt nicht mehr so gut sind." Werden sie nicht ersetzt, dann hätten auch wieder andere Mannschaft eine Chance.