Wie Bayerns Gesundheitsministerin Gerlach mitteilte, hat sich das Abwassermonitoring hinsichtlich Corona und Grippe als sehr effizientes Werkzeug zur Überwachung der Infektionslage erwiesen. Deswegen werde das Monitoring-System auf den Nachweis des RS-Virus ausgeweitet.
Das Abwasser wird der CSU-Politikerin zufolge an 21 Standorten in allen Regierungsbezirken überwacht. Neben Großstädten erfasse man auch kleinere Orte und ländlichere Regionen. Insgesamt würden rund 29 Prozent der bayerischen Bevölkerung abgebildet. Verantwortlich für die Analysen sei, bis auf eine kommunal finanzierte Ausnahme, das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.
Gerlach erläuterte: "Die Ergebnisse der RSV-Analysen aus dem Abwasser werden ab sofort regelmäßig gemeinsam mit den Daten von SARS-CoV-2 sowie Influenza A und B veröffentlicht. Rückwirkend stehen zudem Daten ab August vergangenen Jahres zur Verfügung. Damit trägt das System dazu bei, die Ausbreitung von RSV in der aktuell laufenden Erkältungssaison besser einzuschätzen."
Bisher rund 1.200 bestätigte RSV-Fälle
Für die dritte Kalenderwoche 2025 wurden in Bayern bisher 292 Fälle von RSV-Infektionen durch die Gesundheitsämter ans Gesundheitslandesamt übermittelt, wie es hieß. Insgesamt liege die Fallzahl im Zuge der "Saison der akuten Atemwegserkrankungen", die mit der 40. Kalenderwoche 2024 begonnen habe, nun bei mehr als 1.200 RSV-Fällen.
Gerlach zufolge zahlt der Freistaat für das Abwassermonitoring jährlich 1,8 Millionen Euro. Sie forderte dabei mehr Unterstützung des Bundes. Es sei enttäuschend, dass dieser die Finanzierung für das Abwassermonitoring drastisch gekürzt habe. "Ich würde mir wünschen, dass die nächste Bundesregierung sich des Themas virologische Überwachung noch einmal annimmt."
Diese Nachricht wurde am 03.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.