Debatte um NS-Raubkunst
Bayerns Kunstminister Blume tauscht Museumschef aus und kündigt Untersuchungen an

In der Debatte über den Umgang mit NS-Raubkunst hat der bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Blume, personelle Veränderungen angekündigt. Der Generaldirektor der Staatsgemäldesammlungen, Maaz, räumt demnach seinen Posten. Nachfolger wird ab sofort interimsmäßig der ehemalige Münchner Kulturreferent Biebl, wie Blume mitteilte.

    München: Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) nimmt an einer Pressekonferenz zu aktuellen Entwicklungen in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen teil.
    Pressekonferenz zur Bayerischen Staatsgemäldesammlungen mit Kulturminister Blume (Leonie Asendorpf / dpa / Leonie Asendorpf)
    Es gebe „Hinweise und Vorwürfe zu Fehlverhalten und Organisationsversagen“, sagte Blume. Nun würden „notwendige Schritte“ und eine interne Untersuchung eingeleitet. Die Provenienzforschung solle völlig neu aufgestellt werden, betonte der CSU-Minister.
    Nachfahren von jüdischen Kunstbesitzern und deren Rechtsanwälte hatten die bayerische Staatsregierung scharf kritisiert und verlangt, dass der Freistaat bei der Provenienzforschung zu NS-Raubkunst transparenter und schneller arbeiten müsse. Die Staatsgemäldesammlungen, die unter anderem die berühmten Pinakotheken in München betreiben, stehen im Zentrum der Kritik.
    Ausgelöst wurde die Debatte im Februar durch – inzwischen teils korrigierte – Berichte der „Süddeutschen Zeitung“ über schwere Versäumnisse im Zusammenhang mit der Rückgabe von NS-Raubkunst.
    Diese Nachricht wurde am 02.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.