Deutsche Wirtschaft
Erneute Rezession erwartet - BDI: "Vorgaben lähmen Innovationskraft"

Angesichts des wohl erneuten Abrutschens der deutschen Wirtschaft in eine Rezession bekräftigt der Bundesverband der Deutschen Industrie die Forderung nach einem umfassenden Bürokratieabbau. BDI-Hauptgeschäftsführerin Gönner sagte im Deutschlandfunk, die vielen Vorgaben würden die Innovationskraft lähmen.

    Tanja Gönner, Hauptgeschäftsführerin vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), spricht auf einer Pressekonferenz.
    Tanja Gönner ist die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). (picture alliance / dpa / Jörg Carstensen)
    Weniger Pflichten bedeuteten mehr Freiheit. In Deutschland habe sich eine Liebe für kleinteilige Regelungen entwickelt, um jede Form von Risiko auszuschließen. Das alles würde aber bei den Unternehmen landen, kritisierte Gönner im Interview. Sie forderte, den Bürokratieabbau systemisch anzugehen, etwa durch beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren. Es gebe gute Ansätze, die jedoch bislang kaum umgesetzt worden seien. Die frühere CDU-Bundestagsabgeordnete und Ministerin in Baden-Württemberg sprach sich zudem für eine Reform der Unternehmenssteuern aus, da man im internationalen Wettbewerb weit abgeschlagen sei.

    Herbstprognose: Wirtschaft schrumpft erneut

    Bundeswirtschaftsminister Habeck erwartet auch in diesem Jahr eine Rezession. Er stellt morgen die Herbstprognose vor. Das Wirtschaftsministerium bestätigte einen Pressebericht, wonach die Bundesregierung davon ausgeht, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr um 0,2 Prozent schrumpfen wird.

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    Deutschland nach zwei Jahren Rezession – Interview mit Tanja Gönner, BDI (Audio)
    Diese Nachricht wurde am 08.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.