Die geplanten Einsparungen im Berliner Kulturetat werden von Reese als erhebliche Belastung wahrgenommen. Insgesamt ist vorgesehen, Kürzungen in Höhe von rund 130 Millionen Euro vorzunehmen, was etwa 12 Prozent des Budgets entspricht. Im Interview
mit Deutschlandfunk Kultur weist Reese darauf hin, dass im Berliner Ensemble allein die Fixkosten bereits 80 Prozent des Budgets binden. Die geplanten Kürzungen hätten demnach unmittelbare Auswirkungen auf die künstlerische Arbeit.
mit Deutschlandfunk Kultur weist Reese darauf hin, dass im Berliner Ensemble allein die Fixkosten bereits 80 Prozent des Budgets binden. Die geplanten Kürzungen hätten demnach unmittelbare Auswirkungen auf die künstlerische Arbeit.
Somit sei man gezwungen, mindestens fünf geplante Inszenierungen in den kommenden Jahren zu streichen. "Diese Summen kommen nicht wieder", betonte BE-Intendant Reese. Die Kürzungen würden insbesondere freie Künstlerinnen und Künstler sowie Gastschauspieler treffen. Diese mussten bereits während der Corona-Pandemie erhebliche Einbußen hinnehmen.
Reese kritisierte zudem die Kurzfristigkeit der Maßnahmen. "Wir sollen das jetzt Mitte November für Januar realisieren – das ist so nicht möglich", so der Intendant.
Breite Proteste, wenig Gehör
Trotz der Proteste – darunter eine Petition mit über 100.000 Unterschriften – hält der Berliner Senat an den Sparplänen fest. Reese warnte, dass dies nicht nur die Kulturszene treffe, sondern auch Berlins Ruf als Kultur- und Tourismusstandort. Rund 50 Prozent der Übernachtungen seien kulturmotiviert.
Hintergrund ist ein milliardenschweres Sparprogramm für den Landeshaushalt. Die Sanierung der Komischen Oper wird laut Plan im nächsten Jahr aufgeschoben. Vorgesehene zehn Millionen Euro dafür will Berlin streichen. Das bedeute aber nicht, dass das Projekt generell gestrichen wird.
Die Berlinale, die das Land in diesem Jahr mit zwei Millionen Euro gefördert hatte, bekommt 2025 eine Million Euro. Zuvor hatte das Land allerdings nur einen Betrag im niedrigen fünfstelligen Bereich dazugegeben.
Berlins Regierender Bürgermeister Wegner (CDU) sagte, die Entscheidungen für den Kulturbereich schmerzten. "Wir müssen jetzt schauen, und das hoffe ich auch von den Häusern, auch im Gespräch mit unseren Kultureinrichtungen, wie wir es hinbekommen, dass hier noch wirtschaftlicher gearbeitet wird."
Diese Nachricht wurde am 21.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.