Archiv

Beach-Sportarten
"Neue Spieler anzulocken, die sonst gar nicht zum Handball kommen"

Der Erfolg der Beachvolleyballer hat vorgemacht, wie sich ein Verband frischen Wind einhauchen kann. Damit verbinden auch die Handballer die Hoffnung, ihre Nachwuchsprobleme zu bekämpfen. Im DLF sagte der DHB-Sportdirektor Wolfgang Sommerfeld, warum Beachvolleyball aber nur bedingt als Vorbild für den Beachhandball dient.

Wolfgang Sommerfeld im Gespräch mit Marina Schweizer |
    Ein Spiel bei den World Games im Beachhandball
    Ein Spiel bei den World Games im Beachhandball (dpa / picture alliance / Federico Gambarini)
    Die Vorteile des Beachhandballs sei der Lifestyle, die Freizügigkeit und das Ganze mit einen Event- und Partycharakter zu hinterlegen, was der Hallenhandball und sicher andere Sportarten nicht im dem Maße bieten können, sagte DHB-Sportdirektor Wolfgang Sommerfeld im Deutschlandfunk.
    Sport mit Eventcharakter sei sicher der Sport der Zukunft. Die Frage sei nur, inwieweit die traditionellen Sportarten sich dem Lifestyle anpassen könnten, um einen Eventcharakter hinzukriegen. Sollte ihnen das klingen, dürften die traditionellen Sportarten einen größeren Zulauf haben, urteilte Sommerfeld.
    Beachvolleyball kein Vorbild
    Der Erfolg des Beachvolleyballs könne aber nicht als Vorbild für die Mannschaftssporten dienen, da beim Beachvolleyball nur zwei gegen zwei spielen, erklärte der ehemalige DHB-Juniorentrainer. "Bei Mannschaftssportarten ist es schwierig mehrere Personen zur gleichen Zeit, an den selben Ort, mit den gleichen Interessen zu bringen". Man könne sich aber sicher die ein oder andere Struktur anschauen und unter Umständen auch abgucken.
    Es könne durch den Beachhandball auch einen Mitgliederzuwachs für den Hallenhandball geben, aber wer im Winter skifahren oder snowboarden will, werde nicht zum Hallenhandball gehen, stellte der 66-Jährige heraus.
    Mit Beachhandball Erfolge erzielen und neue Spieler anlocken
    Wenn sich Beachhandballer vom Hallenhandball rekrutieren würden, könnte dies sich allerdings auch für den Hallenhandball erweisen, sagte Sommerfeld im Interview. Allerdings seinen Nationen im Vorteil, die Fläche am Mittelmeer oder Atlantik hätten, um Anlangen zu bauen.
    Aktuell seinen die Entwicklungen aber noch am Anfang. "Es existiert noch kein richtiger Plan", gab der Sportfunktionär bekannt. Man wolle aber versuchen, den Beachhandball in den Leistungssport zu ziehen, um somit Erfolge mit der Nationalmannschaft im Beachhandball zu erreichen, und damit auch neue Spieler anzulocken, die sonst gar nicht zum Handball kommen würden.
    Eine Olympiaaufnahme für Beachhandball sieht Sommerfeld hingegen nicht sonderlich positiv, denn dies dürfte nur auf Kosten des Hallenhandballs gehen. "Der Hallenhandball werde sicher reduziert werden", sagte er.
    Das vollständige Gespräch können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.