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Beach-Volleyball
Frauen dürfen bei Turnier im Iran zuschauen

Dass Sport und Politik nicht immer voneinander zu trennen sind, zeigt der Volleyball-Weltverband. Der hat im Vorfeld einer Beachvolleyball-Veranstaltung im Iran in Sachen Geschlechtergleichstellung jetzt offenbar die Politik zum Einlenken gezwungen.

Von Marina Schweizer |
    Ein Volleyball liegt auf einem Beachvolleyball-Feld.
    Beim Auftakt der Beachvolleyball World Tour sollen trotz eines landesweiten Verbots Frauen als Zuschauer zugelassen werden. (picture alliance/dpa - Alexandra Stober)
    Der Iran lenkt ein – zumindest ein Stück. Beim Auftakt der Beachvolleyball World Tour auf einer iranischen Insel sollen trotz eines landesweiten Verbots Frauen als Zuschauer zugelassen werden. Ein Sprecher des Weltverbandes sagte dem Brachendienst "insidethegames": Man habe die Zusage der Organisatoren, dass das Turnier für alle Fans offen sei, alle Altersgruppen und alle Geschlechter. Das schließe Familien und Frauen ein.
    Das war zwar auch eine der Hauptforderungen des Verbandes gewesen, als es um die Vergabe der Veranstaltung ging – doch erst jetzt hätten die Organisatoren die Garantie aussprechen können, nach langwierigen Verhandlungen. Das Turnier findet vom 14. bis zum 19. Februar auf der Insel Kish statt.
    Verhaftung einer Studentin vor zwei Jahren
    Noch im Jahr 2014 war eine Studentin im Iran verhaftet worden, weil sie sich ein Volleyballspiel der Männer-Nationalmannschaft ansehen wollte.
    Obwohl das landesweite Verbot außerhalb der besagten Veranstaltung offenbar weiter gelten soll, wertet der Verband die Zusage als positives Zeichen. Man sei bereits in den Verhandlungen darüber, dass Frauen auch Spiele in der World League besuchen dürfen – diese sollen im Juni in Teheran stattfinden, so der Sprecher.