Die norwegischen Beachhandball-Nationalspielerinnen setzten bei der Europameisterschaft bewusst ein Zeichen: Mit ihren Shorts protestierten sie im Spiel um den dritten Platz gegen die Bekleidungs-Regel des Handball-Weltverbandes und die Weigerung des europäischen Verbandes, entgegen dieser Regel Shorts statt Bikinihosen zuzulassen.
150 Euro musste jede Spielerin daraufhin als Strafe zahlen. Spätestens damit wurde der Protest zu einem großen Thema. Der norwegische Verband übernahm zwar die Kosten, doch es gab ein weiteres Angebot: Sängerin Pink bot öffentlich an, die Strafe zu zahlen und lobte die Norwegerinnen.
Der norwegische Sportminister sprach von einer lächerlichen Regel. Später forderte er in einem gemeinsamen Statement mit allen für den Sport zuständigen Ministern der skandinavischen Länder den Weltverband zu einer Änderung auf.
Shorts müssen weiterhin eng sein
Und der Protest der Norwegerinnen und die Folgen haben Wirkung gezeigt. Der Verband hat auf seiner Homepage mittlerweile Regeln, die seit Anfang Oktober gelten, erst jetzt werden sie aber auch öffentlich diskutiert. Demnach können Spielerinnen jetzt mit einem Outfit spielen, wie die Norwegerinnen es bei ihrem Protest trugen: Die Seitenbreite der Hosen, die vorher mit maximal zehn Zentimetern angegeben war, ist entfallen. Zum engen Oberteil sind nun auch enge Shorts erlaubt.
Gleichberechtigung bedeutet das allerdings nicht. Bei den Beachhandball-Herren gibt die Regel keineswegs vor, dass die Spielkleidung eng sein muss.