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Beachvolleyball
Goldene Zeiten für Laura Ludwig und Kira Walkenhorst

Der Olympiasieg in Rio war für das Beachvolleyball-Duo Laura Ludwig und Kira Walkenhorst nicht nur ein sportlicher Erfolg - auch finanziell geht es seitdem bergauf. Der Werbewert der Spielerinnen hat sich nach Einschätzungen von Experten mittlerweile verdoppelt.

Von Heiko Oldörp |
    Kira Walkenhorst (R) and Laura Ludwig jubeln und schwenken eine Deutschlandflagge, nachdem sie Gold im Beachvolleyball gewonnen haben.
    Kira Walkenhorst (r.) and Laura Ludwig haben bei den Olympischen Spielen in Rio die Goldmedaille im Beach-Volleyball gewonnen. (picture alliance / dpa / Sebastian Kahnert)
    Sie haben eine Saison der Superlative gespielt - und sie sind die große Zugnummer beim letzten Jahres-Highlight, dem Weltcup-Finale in Toronto.
    "Laura Ludwig, Kira Walkenhorst"
    Im Juni Europameistertitel, in der Vorwoche der Gewinn der Deutschen Meisterschaft – und zwischendrin natürlich die Krönung: Olympiasieg in Rio
    "Flatteraufschlag, knapp ins Aus. Deutschland holt Gold. Ein Aufschlagfehler von Barbara und Kira Walkenhorst und Laura Ludwig umarmen sich. Sie können's nicht glauben. Ein 2:0 im Finale von Rio, die Goldladies am Beach von Copacabana heißen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst."
    In Deutschland verfolgten bis zu 8,55 Millionen Menschen die Auftritte der beiden am berühmtesten Strand der Welt. Wie schon 2012 sicherte die Randsportart Beachvolleyball den Fernsehsendern somit die besten Einschaltquoten.
    Es soll gemeinsam weitergehen
    "Dass wirklich so viele Leute auch in der Nacht aufgestanden sind, das hätte ich niemals gedacht. Wir haben gezeigt, dass es eine geile Sportart ist. Hat auch Leute dazu gebracht, dann mit Beachvolleyball jetzt überhaupt mal anzufangen."
    Sagt Laura Ludwig. Zusammen mit Walkenhorst hatte sie in den vergangenen Wochen viele öffentliche Auftritte. Das Duo ist beliebt, begehrt und es begeistert. Und es hofft, das Gold aus Rio nun zu Geld machen zu können – aber wie, Kira Walkenhorst?
    "Die Frage stelle ich meinem Manager noch mal, oder unserem Management einfach noch mal. Die selektieren gerade ganz gut, wir haben wahnsinnig viele Anfragen. Ich denke, es ist wichtig, da jetzt viel mitzunehmen."
    Um sich voll auf die Deutsche Meisterschaft sowie das Weltcup-Finale konzentrieren und vorbereiten zu können, habe man mit dem Management vereinbart, derzeit nicht mehr als zwei Termine pro Woche wahrzunehmen, sagt Ludwig.
    Für sie und Walkenhorst ist die Situation neu, Trainer Jürgen Wagner hingegen kennt sie bereits. Vor vier Jahren hatte er Julius Brink und Jonas Reckermann zu Olympiasiegern gemacht - aufgrund von Reckermanns Verletzung konnte das Duo anschließend allerdings nicht mehr zusammen spielen. Der Werbeeffekt blieb aus.
    Ludwig und Walkenhorst wollen sich nach ihrem Urlaub zusammensetzen und die Zukunft planen. Tendenz: es soll gemeinsam weitergehen. Ein kluger Zug. Denn Wagner hat festgestellt, dass sie sich besser vermarkten lassen, als einst Brink und Reckermann.
    "Ich glaube, dass die beiden insbesondere den Vorteil hatten, dass sie emotional unheimlich viele Menschen erreichen konnten. Nicht nur über die sportliche Sache, sondern über ihre Persönlichkeit, was sicherlich als Frau ein bisschen leichter ist. Deswegen ist auch die Reaktion deutlich heftiger als vor vier Jahren bisher.”
    Werbeeinnahmen werden ins eigene Team investiert
    Wagner betont, dass man derzeit keine Sponsoren-Probleme habe. Ein Teil der Werbeeinnahmen wird sofort wieder angelegt – im eigenen Team, sagt Ludwig.
    "Wir können's jetzt machen, wir können investieren. Wir haben drei Trainer, einen Psychologen und Physio. Also das sind immer viele Gelder, die da draufgehen. Und deswegen ist es ganz gut, wenn man da gute Partner hat, die einen unterstützen."
    In Rio waren Ludwig/Walkenhorst mit einem großen Trainer- und Betreuerstab vor Ort – und haben Flüge sowie Unterkunft für einige aus dem eigenen Portemonnaie gezahlt. Zwar haben sie in diesem Jahr durch Preisgelder und Sponsoren rund eine halbe Million Dollar verdient, allerdings müssen die Reisen in Trainingslager oder zu Turnieren rund um den Globus selbst finanziert werden.
    Laut Experten lag der Werbewert von Ludwig/Walkenhorst vor den Sommerspielen bei knapp 20.000 Euro – mittlerweile habe er sich verdoppelt, heißt es. Trainer Jürgen Wagner hält sich aus den finanziellen Fragen raus, er ist für den sportlichen Bereich zuständig – weiß aber auch, dass es da womöglich bald Überschneidungen geben könnte.
    "Also ein bestimmter Bereich muss ja sein und man hat ja auch diverse öffentliche und Sponsorenverpflichtungen. Wenn das stärker wird, dann muss man sich im Klaren sein, dass die sportliche Leistung nicht mehr top bleibt – so einfach ist das. Wenn ich weniger trainiere, spiele ich in der Regel schlechter. Und diesen Mittelweg zu finden, ist eine Aufgabe."