Karla Borger ist eine der besten deutschen Beachvolleyballerinnen und befindet sich zurzeit mit ihrer Teampartnerin Julia Sude in Kalifornien. Die Zeit in den USA sollte als Vorbereitung auf ein Turnier in Mexiko dienen, bei dem es auch um Punkte für die Olympiaqualifikation geht. Borger kündigte aber im Deutschlandfunk an, wegen der Ausbreitung des Coronavirus "aus Verantwortung gegenüber allen" abzusagen. "Auch wenn das bedeuten könnte, dass uns noch wichtige Punkte für die Qualifikation für die Olympischen Spiele durch die Lappen gehen", sagte Borger im Dlf.
Kritik am Internationalen Verband
Kritik gab es von ihr deshalb für den Internationalen Verband FIVB, der das Turnier bisher nicht abgesagt hat: "Wir finden es unverantwortlich." (*) Im Beachvolleyball sei noch nichts passiert, so die Athletin. Die Entscheidung liege somit bei ihnen. "Der DOSB und auch der Deutsche Volleyball-Verband haben uns nahegelegt, nach Hause zu reisen." Das werde man jetzt auch tun, sagt Borger. "Auch wenn unser Leben Sport ist, gibt es gerade Wichtigeres. Die Gesundheit steht da an erster Stelle."
"Wichtig, gemeinschaftlich zu handeln"
Mit Blick auf die Olympia-Vorbereitung sei die Entscheidung nicht leicht gefallen. Aber: "Es ist jetzt einfach wichtig, gemeinschaftlich zu handeln." Borger hofft, dass Olympia "die erste Veranstaltung sein wird, wo die Welt wieder zusammentrifft. Wenn es nicht dazu kommen sollte, hat das einen Grund, dann werden wir das alle hinnehmen." Deshalb wünscht sie sich schnell Klarheit von den Verantwortlichen. "Wir wollen uns natürlich auch auf kommende Turniere vorbereiten."
(*) Anmerkung der Redaktion: Der Internationale Verband FIVB hat das Turnier in Mexiko kurz nach diesem Interview abgesagt.