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Bedeutende US-Autoren
John Updike: Ein begnadeter Beobachter

John Updike galt als überragender literarischer Chronist der USA, mit seinen "Rabbit"-Romanen erzählte er über vier Jahrzehnte die Geschichte der Vereinigten Staaten nach. Denis Scheck traf den Schriftsteller 2002, sieben Jahre vor dessen Tod. Ein noch immer hörenswertes Gespräch.

    Der amerikanische Schriftsteller John Updike im Jahr 1985.
    Der amerikanische Schriftsteller John Updike im Jahr 1985. (dpa/ picture alliance / Michael Probst)
    Seit seinem Romandebut 1959 bis zu seinem Tod 2009 erschienen die Romane von John Updike mit der wohlig vorhersehbaren Regelmäßigkeit von Jahreszeiten, Nilüberschwemmungen oder Sonnenfinsternissen.
    Doch anders, als dieser uhrwerkgleiche Publikationsrhythmus erwarten ließ, waren Updikes Romane inhaltlich zum Glück der Leser nie ausrechenbar geworden. Gewiss, wie jeder über derartig lange Zeiträume produktive Autor hat sich Updike in einem erzählerischen Gedankengebäude eingerichtet und dieses auch mit nicht wenigen Lieblingsstücken möbliert - seine mit den Jahren gewachsene Passion fürs Golfspiel zählte ebenso dazu wie seine Vorliebe für theologische Spekulationen und nicht zuletzt seine ungebrochene Neugier auf naturwissenschaftliche Erkenntnis, die er in Romanen wie "Das Gottesprogramm" als hellwacher Sprachseismograf erstaunlich aktuell registrierte.
    Das Interview mit John Updike können Sie sechs Monate in unserem Audio-Player nachhören.