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Beethoven 2020
Revoluzzer, Opportunist, Spielball der Mächtigen?

Beethoven war ein politisches Chamäleon. Und auch später musste er als Gallionsfigur sowohl für die NS-Diktatur als auch für das DDR-Regime herhalten. Inwiefern wird der Komponist heute noch politisch instrumentalisiert?

Diskussionsleitung: Jochen Hubmacher, Deutschlandfunk |
Das Konterfei von Ludwig van Beethoven auf einem Luftballon wird gegen die Sonne gehalten.
Ludwig van Beethoven prägte musikalisch weit über Deutschland hinaus. (dpa / Frank Rumpenhorst)
Ludwig van Beethoven sympathisierte einerseits mit Napoleon und den Idealen der französischen Revolution, hatte andererseits aber kein Problem damit, den Wiener Kongress mit Huldigungswerken musikalisch zu untermalen. Die Wahrnehmung Beethovens schwankte schon zu seinen Lebzeiten zwischen revolutionärem Freigeist und opportunistischem Staatskomponist. Nach seinem Tod ging die politische Vereinnahmung erst so richtig los.
Für wen schlug Beethovens politisches Herz aus heutiger Sicht tatsächlich? Wie viel echte Revolution konnte sich der Komponist leisten, wo doch seine Gönner oft aus genau dem Adel stammten, dem die Revolutionäre eigentlich ans Leder wollten? Und wie viel politische Kraft geht heute noch von Beethovens Werk aus? Darüber diskutieren Musikexperten im Rahmen des Kongresses "Beethoven-Perspektiven" im Februar 2020 in Bonn.
Eine Aufzeichnung vom 10.2.20, aus dem Beethoven-Haus Bonn, vom wissenschaftlichen Kongress Beethoven-Perspektiven
Es diskutieren:
  • Otto Biba, Archivdirektor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
  • Michael Custodis, Musikwissenschaftler
  • William Kinderman, Musikwissenschaftler und Pianist
  • Elisabeth Reisinger, Musikwissenschaftlerin
  • Christine Siegert, Leitung Archiv und Verlag Beethoven-Haus Bonn
v.l.: Jochen Hubmacher, Christine Siegert, Otto Biba, Elisabeth Reisinger, William Kinderman und Michael Custodis
Dlf-Redakteur Jochen Hubmacher diskutiert mit Experten der Musikwissenschaft beim Kongress "Beethoven-Perspektiven" im Bonner Beethoven-Haus (Dlf / Simone Wien)