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Beethovenfest Bonn 2019
Mit dem Klavier durch die Alpen

Liszts „Années de pèlerinage“ bedeuten physische Anstrengung für alle Pianisten und Pianistinnen - aber auch in einen fast hypnotischen Zustand zu fallen. Für Louis Lortie sind sie außerdem eine wichtige Quelle der Inspiration.

Am Mikrofon: Klaus Gehrke |
    Ein Mann in einem blauen Anzug sitzt mit überkreuzten Armen vor einen blauen Hintergrund und lächelt in die Kamera
    Der Pianist Louis Lortie mag es, auch sehr lange Programme wie alle drei Teile von Liszts „Années de pèlerinage“ zu spielen. (Elias.Photography)
    Als Franz Liszt 1855 den ersten Teil seiner "Années de pèlerinage" veröffentlichte, lagen stürmische Zeiten hinter ihm: Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Marie d‘Agoult war der gefeierte Klaviervirtuose in die Schweiz und nach Italien gereist, hatte dort Triumphe gefeiert, Niederlagen erlebt und musste zur Kenntnis nehmen, dass seine Konzerttätigkeit die Beziehung zu Marie d'Agoult zunehmend beeinträchtigte. Die ersten beiden Teile der "Pilgerjahre" werden von vielen hoch virtuosen Stücken dominiert. Louis Lortie präsentierte sie in Bonn mit technischer Selbstverständlichkeit und musikalischem Tiefgang.
    Teil Drei der 'Années de Pèlerinage" folgt am 1. Juni in der Feiertagsausgabe des "Musik-Panorama".
    Franz Liszt
    Années de pèlerinage - Première et deuxième année
    Louis Lortie, Klavier
    Aufnahme vom 20. September 2019 im Kammermusiksaal des Beethovenhauses Bonn