Im 19. Jahrhundert waren Kammermusik-Bearbeitungen ein gängiges Mittel, um berühmte Orchesterliteratur für einen kleinen Kreis spielbar zu machen. Carl Friedrich Ebers, Beethovens Schüler und Geschäftspartner, veröffentlichte 1818 seine Version der "Eroica" für Streichquintett und reduzierten Bläsersatz. Plötzlich klingt Beethovens Werk durchsichtig, elegant, eindringlich. "Das Tolle bei den Bearbeitungen ist, dass man viel mehr auf die Struktur dieser Musik geworfen ist. (…) Man ist nicht abgelenkt durch Klangmassen, durch Farben", sagt Christian Binde, Gründer und Leiter der Compagnia di Punto. Im Deutschlandfunk Kammermusiksaal sprechen der Hornist und die Musiker seines Ensembles über Herausforderungen und Schönheiten der Kammermusikversion und veranschaulichen sie mit ihrer Compagnia di Punto anhand von Klangbeispielen aus dem ersten Satz. Im zweiten Teil der Sendung erklingt das Allegro con brio am Stück.
Die ersten drei Sinfonien von Beethoven in Bearbeitungen von seinen Zeitgenossen hat die Compagnia di Punto kürzlich auf CD beim Label Sony veröffentlicht. Die Einspielung auf historischen Instrumenten erfolgte in Kooperation mit dem Deutschlandfunk.