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Beethovens 5. Cellosonate
Die Kunst des Disparaten

Schon Beethovens Zeitgenossen blieb die letzte Cellosonate des Komponisten etwas fremd. Im Gespräch erläutern die beiden Musiker Liese Klahn und Peter Hörr zeigen, wie genial, eigenwillig und besonders das Werk ist. Auch mit den vielen Klangbeispielen, die sie an ihren Instrumenten immer wieder geben.

Am Mikrofon: Christoph Schmitz |
    Die Pianistin Liese Klahn sitzt am Hammerklavier im Festsaal des Weimarer Schlosses und begleitet den Cellisten Peter Hörr.
    Die Pianistin Liese Klahn und der Cellist Peter Hörr spielen sich ein für das Musikgespräch im großen Festsaal des Weimarer Schlosses. (Deutschlandradio)
    Beethoven hat insgesamt fünf Cellosonaten komponiert. Und dies interessanterweise immer in Schaffenszeiten des Umbruchs und der künstlerischen Weiterentwicklung. So war es auch bei den beiden Sonaten Opus 102 – sie läuten die späte Stilphase des Komponisten ein. Entstanden sind sie im Sommer 1815, Beethoven war da 44 Jahre alt. Die Zeitgenossen waren befremdet und irritiert, das Werk sei "beim ersten Hören ohnmöglich zu verstehen". Sehr konzentriert, schroff, streng und voller scharfer Gegensätze kommt die 5. Cellosonate in D-Dur daher und nimmt zugleich bereits Momente romantischer Poesie vorweg. Die Schönheiten, Eigenwilligkeiten und Abgründe der Komposition erläutern die beiden Musiker Liese Klahn und Peter Hörr im Gespräch und anhand vieler musikalischer Beispiele auf historischen Instrumenten im großen Festsaal des Weimarer Schlosses. Im zweiten Teil der Sendung spielen sie die Sonate am Stück. Alle fünf Cellosonaten Beethoven haben die beiden kürzlich auf CD beim Label Ars-Vobiscum veröffentlicht.
    Aufnahme vom 7.5.2018 im Weimarer Schloss