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Beethovens 5. Klavierkonzert
Sinfonische Kraft

Als Systemsprenger ist Beethoven in die Musikgeschichte eingegangen. Auch sein letztes Klavierkonzert bricht mit der üblichen Form der Wiener Klassik und entwickelt eine orchestrale Musikerzählung. Ronald Brautigam und die Kölner Akademie zeigen in Wort und Klang, wie es funktioniert.

Am Mikrofon: Christoph Schmitz | 08.07.2020
    Ein Mann mit Mikrofon interviewt beim Musikgespräch einen Mann am Hammerflügel, Dirigent und Musikerensemble im holzgetäfelten Dlf-Kammermusiksaal.
    Der Pianist Ronald Brautigam am Hammerflügel zeigt, wie Beethoven komponiert hat. (Deutschlandfunk)
    "Welch zerstörendes, wütendes Leben um mich her, nichts als Trommeln, Kanonen, Menschenelend in aller Art", notierte Ludwig van Beethoven 1809 in Wien. Europa befand sich mitten in den Napoleonischen Kriegen, während der Komponist an seinem fünften und letzten Klavierkonzert arbeitete. Von militärischer Energie ist im ersten der drei Sätze viel zu hören – aber auch von so etwas wie heroischem Widerstand und hoffnungsvollem Gegenentwurf.
    Energie und Pracht
    Mit dem Werk entwickelte Beethoven auch die Gattung entschieden weiter in Richtung eines sinfonischen Konzertierens. Schon die ersten Takte sind ungewöhnlich mit ihren Dreiklangschlägen und der Klavierstimme, die sich daraus sogleich kräftig entfaltet. Der Dirigent Michael Alexander Willens und der Pianist Ronald Brautigam führen in die Besonderheiten dieses ersten Satzes ein, im Gespräch und mit vielen Musikbeispielen zusammen mit der Kölner Akademie. Die Aufnahme entstand während einer Gesamteinspielung aller fünf Klavierkonzerte im Deutschlandfunk Kammermusiksaal. Die Doppel-CD ist in einer Kooperation von Deutschlandfunk und dem Label BIS erschienen.