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Beethovens letzte Klaviersonaten
Am Puls der Zeit

Gerade die letzten Klaviersonaten von Beethoven verloren nie an Popularität. Ob im 19. Jahrhundert oder auch zu Beginn der verschiedenen Aufnahmephasen, die bedeutendsten Pianistinnen und Pianisten messen ihr Können an diesen Werken. Schon die frühen Einspielungen setzten Maßstäbe.

Am Mikrofon: Philipp Quiring |
    Der Pianist sitzt am Flügel, er hat die Beine überschlagen, der rechte Arm liegt auf der Stuhllehne, er schaut in die Kamera. Er trägt einen Schnauzbart, einen schwarz-weiß gestreiften Anzug mit Weste, ein weißes Hemd und einen schwarz-weiß gestreiften Schlips. er hat kurze, schwarz-graue Haare. Auf dem Notenpult liegen Noten aufgeschlagen, der Deckel des Flügels ist aufgestellt, darunter ist ein Mikrofon positioniert. Der Name des Flügels ist mit schwarzem Tuch abgehängt.
    Der österreichische Pianist Arthur Schnabel spielte von 1932 bis 1935 alle Sonaten von Beethoven in den Londoner Abbey Road Studios ein. (Appians Publications & Recordings Ltd.)
    Mit seinen letzten drei Klaviersonaten fällt Beethoven aus der Zeit! An den Schluss seiner unter op. 110 veröffentlichten Sonate platziert er eine großangelegte, erstaunlich romantisch gehaltene Fuge. In seiner letzten, zweisätzigen Sonate op. 111 experimentiert Beethoven mit der Form und schließt damit sein immenses Klavierschaffen ab.
    Die Faszination für die Neuerungen von Beethoven blieb auch nach seinem Tod ungebrochen. Die größten Pianisten des 19. Jahrhunderts wie Franz Liszt, Hans von Bülow oder Frederic Lamond hatten immer auch Stücke von Beethoven im Repertoire. Diese Aufführungstradition reichte bis ins 20. Jahrhundert hinein und führte schließlich zu ersten Aufnahmen.
    Schwarz-weiß Foto des Pianisten. Portrait, er schaut in die Kamera. Er hat dunkle wellige Haare und trägt einen dunklen Anzug mit weißem Schlips und einem weißen Hemd mit hochgestelltem Kragen.
    Der schottische Pianist Frederic Lamond gehört zu den Ersten, die Werke von Beethoven in den 1920er Jahren im Studio aufnahmen (APR Ltd.)
    Ob akustische oder elektronische Verfahren, Beethoven war immer mit dabei. Arthur Schnabel legte die erste Gesamteinspielung vor, Frederic Lamond hielt zu Beginn der elektrischen Ära die vorletzte Sonate fest. Wilhelm Kempff spielte alle 32 Sonaten gleich mehrmals ein, in Mono und in Stereo. Die Interpreten waren am technischen Puls der Zeit. Doch auch interpretatorisch lieferten sie Fixsterne, an denen sich Pianistinnen und Pianisten bis heute orientieren.