Anfangs sorgte sie mehr für Irritationen als für Begeisterung. Louis Spohr nannte sie "monströs, trivial" und "geschmacklos". Viele seiner Zeitgenossen sahen das ähnlich. Trotz dieser Skepsis ließ sich der Siegeszug von Ludwig van Beethovens Neunter Sinfonie nicht aufhalten.
Anders als bei der "Eroica", wird die Neunte weniger mit einer politischen Botschaft in Verbindung gebracht, als mit einem Menschheits-Ideal: Alle Menschen werden Brüder.
Auch auf Schallplatte hat dieses Werk früh seinen Siegeszug angetreten, von Oskar Fried 1929 und Felix Weingarten 1935 über Dirigenten wie Wilhelm Mengelberg, Arturo Toscanini und Wilhelm Furtwängler. Um dieses Werk entstand früh eine Aura des Außergewöhnlichen, bis heute ist sie ungebrochen.