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Beethovens Neunte Sinfonie
Ewiger Götterfunken

Wann und wo immer etwas Großes zu feiern ist, wird Ludwig van Beethovens Neunte Sinfonie gespielt. Anfangs skeptisch beäugt, ist sie heute das Aushängeschild der Klassischen Musik schlechthin. Auch in frühen Einspielungen dokumentiert sich eine Aura des Außergewöhnlichen.

Am Mikrofon: Christoph Vratz |
    Schwarz-weiß Foto, seitliche Aufnahme. Der Dirigent, Herbert von Karajan, steht vor dem Orchester, er hält den Taktstock in der rechten Hand, er trägt einen Frack mit weißem Hemd und weißter Fliege. Rechts spielen die Musiker, der Publikumsraum ist gefüllt.
    Herbert von Karajan dirigierte Beethovens Neunte Sinfonie bei vielen festlichen Anlässen, so auch bei der Eröffnung der Berliner Philharmonie 1963. (picture-alliance / dpa | UPI)
    Anfangs sorgte sie mehr für Irritationen als für Begeisterung. Louis Spohr nannte sie "monströs, trivial" und "geschmacklos". Viele seiner Zeitgenossen sahen das ähnlich. Trotz dieser Skepsis ließ sich der Siegeszug von Ludwig van Beethovens Neunter Sinfonie nicht aufhalten.
    Anders als bei der "Eroica", wird die Neunte weniger mit einer politischen Botschaft in Verbindung gebracht, als mit einem Menschheits-Ideal: Alle Menschen werden Brüder.
    Auch auf Schallplatte hat dieses Werk früh seinen Siegeszug angetreten, von Oskar Fried 1929 und Felix Weingarten 1935 über Dirigenten wie Wilhelm Mengelberg, Arturo Toscanini und Wilhelm Furtwängler. Um dieses Werk entstand früh eine Aura des Außergewöhnlichen, bis heute ist sie ungebrochen.