"Es wird ein harter Kampf werden, diesen Fluss zu überqueren. Aber nur so werden wir die Grenze niederreißen. Wer von Euch nicht zurückkehrt, darf gewiss sein, dass er sein Blut für unsere große Sache vergossen hat und in einer befreiten Erde begraben liegt."
Mit diesen Worten hat Simón Bolívar seine Truppen zur Schlacht von Boyacá am 7. August 1819 aufgerufen – zumindest im Spielfilm "El Libertador" (Der Befreier) des venezolanischen Regisseurs Alberto Arvelo. Damals erreichten die Unabhängigkeitskriege in den von der spanischen Kolonialherrschaft unterdrückten Provinzen Lateinamerikas einen ihrer Höhepunkte.
Mit diesen Worten hat Simón Bolívar seine Truppen zur Schlacht von Boyacá am 7. August 1819 aufgerufen – zumindest im Spielfilm "El Libertador" (Der Befreier) des venezolanischen Regisseurs Alberto Arvelo. Damals erreichten die Unabhängigkeitskriege in den von der spanischen Kolonialherrschaft unterdrückten Provinzen Lateinamerikas einen ihrer Höhepunkte.
1810 hatten die Kämpfe begonnen und sich über die Andenländer von Bolivien, Peru und Kolumbien bis Venezuela ausgebreitet. Eine ihrer zentralen Gestalten hieß Simón Bolívar. Der Sohn eines venezolanischen Großgrundbesitzers hatte sich jedoch nicht nur die Selbstbestimmung der Völker zum Ziel gesetzt, sondern die Einheit des gesamten spanisch-sprachigen Kontinents.
"Er wollte die größte Nation der Welt schaffen: ein einziges freies und vereintes Land von Mexiko bis Kap Horn. Und er wollte es nach seinen eigenen Worten in den größten und stärksten Staatenbund verwandeln, den es bis zu jenen Tagen auf der Erde gegeben hatte."
"Er wollte die größte Nation der Welt schaffen: ein einziges freies und vereintes Land von Mexiko bis Kap Horn. Und er wollte es nach seinen eigenen Worten in den größten und stärksten Staatenbund verwandeln, den es bis zu jenen Tagen auf der Erde gegeben hatte."
So skizziert Gabriel García Márquez die Vision des "Libertador" in dem Bolívar-Roman "Der General in seinem Labyrinth". Sie blieb ein Wunschtraum bis heute, aber es war Simón Bolívar, der ihn als erster konsequent zu verwirklichen suchte. Zu einer der wichtigsten Etappen des Siegs über die Spanier sollte die Befreiung Kolumbiens im Kampf um die Brücke von Boyacá werden.
Bolivar vermied eine direkte Konfrontation
Die Streitmacht der spanischen Krone war den Rebellen weit überlegen und kontrollierte alle Küstengebiete. Deshalb vermied Bolívar eine direkte Konfrontation und entschloss sich, dem Feind in den Rücken zu fallen. Dazu musste er allerdings mit seinen Truppen die schneebedeckten Anden überqueren, ein gewagtes Unterfangen, das vielen seiner Soldaten das Leben kostete.
"Der Andenübergang besiegelte endgültig den militärischen Ruhm Bolívars und stellt bis heute ein zentrales Element des Bolívar-Mythos dar."
Erklärt der Historiker Michael Zeuske in seiner Geschichte "Von Bolívar bis Chaves". Die Taktik ging trotz der zahllosen Opfer in den Bergen auf. Andere Einheiten der Separatisten unternahmen Scheinangriffe auf die Spanier und lockten sie zur Brücke von Boyacá, der einzigen Verbindung zwischen den Ufern des durch die Regenzeit angeschwollenen Río Teatrinos. Dort hatte sich Bolívar mit seinen Soldaten versteckt.
"Der Feind erwartete Eure Königliche Division an einem zerklüfteten Ort, wo sie weder aufmarschieren, noch die Kavallerie operieren lassen konnte."
So schrieb ein Richter des ehemaligen spanischen Gerichtshofs in Bogotá an König Ferdinand. Und fügte hinzu:
"Möglicherweise ging sie furchtsam in die Verteidigung des Punktes, zerstreute sich in ihrer Verwirrung, und in weniger als 20 Minuten löste sie sich auf. Der Oberkommandierende Barreiro und sein Stellvertreter Jiménez gerieten in Gefangenschaft, ohne dass es ein Massensterben gegeben hätte."
"Der Andenübergang besiegelte endgültig den militärischen Ruhm Bolívars und stellt bis heute ein zentrales Element des Bolívar-Mythos dar."
Erklärt der Historiker Michael Zeuske in seiner Geschichte "Von Bolívar bis Chaves". Die Taktik ging trotz der zahllosen Opfer in den Bergen auf. Andere Einheiten der Separatisten unternahmen Scheinangriffe auf die Spanier und lockten sie zur Brücke von Boyacá, der einzigen Verbindung zwischen den Ufern des durch die Regenzeit angeschwollenen Río Teatrinos. Dort hatte sich Bolívar mit seinen Soldaten versteckt.
"Der Feind erwartete Eure Königliche Division an einem zerklüfteten Ort, wo sie weder aufmarschieren, noch die Kavallerie operieren lassen konnte."
So schrieb ein Richter des ehemaligen spanischen Gerichtshofs in Bogotá an König Ferdinand. Und fügte hinzu:
"Möglicherweise ging sie furchtsam in die Verteidigung des Punktes, zerstreute sich in ihrer Verwirrung, und in weniger als 20 Minuten löste sie sich auf. Der Oberkommandierende Barreiro und sein Stellvertreter Jiménez gerieten in Gefangenschaft, ohne dass es ein Massensterben gegeben hätte."
Ein entscheidendes Ereignis der Unabhängigkeitskriege
Drei Tage später zogen Bolívar und seine siegreichen Truppen in der Hauptstadt Bogotá ein. Für Michael Zeuske ein entscheidendes Ereignis der Unabhängigkeitskriege:
"Bolívar verfügte nun über die Ressourcen eines der reichsten Kernterritorien spanischer Macht im Norden Südamerikas. Kolumbien war damit eine Realität."
Der "Libertador" wurde zum Präsidenten der neuen Republik gewählt. Als er sich jedoch 1828 zum Alleinherrscher ausrief, wurde sein Machtanspruch infrage gestellt. Nur knapp entging er einem Attentat. Landesteile spalteten sich ab. 1830 trat er vereinsamt und verbittert zurück. Gabriel García Márquez hat diesen Moment so festgehalten:
"Er hatte der spanischen Herrschaft ein Imperium, fünfmal so groß wie ganz Europa, entrissen. Er hatte 20 Jahre lang Krieg geführt, um es frei und geeint zu bewahren, und hatte es bis zur vergangenen Woche mit fester Hand regiert. Doch in der Stunde des Aufbruchs hatte er nicht einmal den Trost, dass ihm noch jemand Glauben schenkte."
"Bolívar verfügte nun über die Ressourcen eines der reichsten Kernterritorien spanischer Macht im Norden Südamerikas. Kolumbien war damit eine Realität."
Der "Libertador" wurde zum Präsidenten der neuen Republik gewählt. Als er sich jedoch 1828 zum Alleinherrscher ausrief, wurde sein Machtanspruch infrage gestellt. Nur knapp entging er einem Attentat. Landesteile spalteten sich ab. 1830 trat er vereinsamt und verbittert zurück. Gabriel García Márquez hat diesen Moment so festgehalten:
"Er hatte der spanischen Herrschaft ein Imperium, fünfmal so groß wie ganz Europa, entrissen. Er hatte 20 Jahre lang Krieg geführt, um es frei und geeint zu bewahren, und hatte es bis zur vergangenen Woche mit fester Hand regiert. Doch in der Stunde des Aufbruchs hatte er nicht einmal den Trost, dass ihm noch jemand Glauben schenkte."