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Befürchteter Einschlag von 2019 SU3
Großer Wirbel um kleinen Asteroiden

Der Asteroid 2019 SU3 hat nur etwa 14 Meter Durchmesser. Trotzdem hat er in den vergangenen Wochen für viel Wirbel gesorgt, denn Europas Weltraumorganisation ESA hatte ihn einige Tage auf ihrer Risiko-Liste geführt.

Von Dirk Lorenzen |
Schwein gehabt: Ein Asteroid mit Mond zieht knapp an der Erde vorbei (Zeichnung).
2019 SU3 wird die Erde nicht treffen, sondern nur nah an ihr vorbeifliegen (ESA/Carril)
Auf der Risikoliste werden Objekte genannt, bei denen in Zukunft die Gefahr eines Zusammenstoßes mit der Erde bestehen könnte. Kurz nach der Entdeckung des Objekts lag die Einschlagwahrscheinlichkeit im Jahr 2084 bei 1:150.
Mit Asteroiden (hier Gaspra) wollen sich manche Firmen eine goldene Nase verdienen.
Asteroiden – hier das Objekt Gaspra – bestehen meist aus Gestein, Eis und Metall (NASA)
Ein US-Nachrichtenportal machte daraus den drohenden Weltuntergang. Und auch viele deutsche Medien sprangen auf und wähnten das Objekt unter den gefährlichsten Brocken im All. Doch der Asteroid 2019 SU3 war erst am 23. September entdeckt worden. Anfangs ist die Bestimmung der Umlaufbahn eines Asteroiden stets recht ungenau. Nachdem Beobachtungen aus weiteren Nächten vorlagen und somit ein längeres Bahnstück bekannt war, war sofort klar, dass der Miniasteroid in 65 Jahren an der Erde vorbeiziehen wird.
2019 SU3 steht nicht mehr auf der Risiko-, sondern nur noch auf der Prioritäten-Liste der ESA. Auf ihr stehen Asteroiden, von denen weitere Beobachtungen dringend erforderlich, nötig, nützlich oder weniger wichtig sind. Der vermeintlich gefährliche Brocken ist in der dritten Kategorie, "nützlich", eingeordnet.
So sehr wie manche Medien die Gefahr aufbauschen, so sehr spielen sie manche Astronomen herunter. Aber sollte ein so kleiner Brocken wie 2019 SU3 genau eine Stadt treffen, könnte es Tausende von Opfern geben.