Spätestens seit dem Kaufangebot von US-Präsident Donald Trump ist den 56.000 Grönländern klar, dass sie mit ihrer Insel Begehrlichkeiten bei den Großmächten geweckt haben. Nicht nur die USA, auch Russland und China haben ein Auge auf die Rohstoffe der Arktis geworfen.
Allein auf Grönland locken Öl, Gas und Seltene Erden, die im Zuge der Erderwärmung bald nicht mehr unter Eis liegen werden.
Zehn Jahre nachdem sich Grönland von Dänemark Autonomie erkämpft hat, sehen viele Einwohner, die meisten von ihnen Inuit, nun die Chance auf Wohlstand und völlige Unabhängigkeit.
Andere warnen vor einem neuen Kolonialismus durch die Großmächte. Und vor dem eigenen Untergang, wenn sich das Klima weiter verändert und das Eis schmilzt.
Große Pläne für die Zukunft Mehr Touristen, mehr Investoren, mehr Rohstoffförderung – Grönland will sich wirtschaftlich neu positionieren und unabhängiger vom Fischfang werden. Dazu werden mehrere Flughäfen auf der Insel gebaut. Das sorgt für politischen Zündstoff.
Das Rennen um Grönlands Bodenschätze In Grönland schmilzt das Eis, die Rohstoffe der Insel können dadurch leichter abgebaut werden. Internationale Konzerne bringen sich dafür in Stellung. Aber auch Einheimische wie Ilannguaq Olsen wollen von diesem Rohstoffboom profitieren.
Dänemarks Militärpräsenz in Grönland Die Arktis ist zu einem Hotspot der Geopolitik geworden. Es geht um neue Schifffahrtsrouten und die zukünftige Verteilung von Bodenschätzen. Immer mehr Länder mischen dabei mit. Auch Dänemark – das in Grönland militärisch aufrüsten will.
Grönland und die Unabhängigkeit Vor knapp 300 Jahren begann die Kolonialisierung Grönlands, bis heute gehört die Insel zu Dänemark. Die meisten Bewohner und Politiker sind inzwischen für eine Unabhängigkeit. Aber wie der Weg dorthin aussehen soll, ist unklar.
Großmächte buhlen um die Inselt China ist kein Anrainer der Arktis, engagiert sich aber stark in der Region, in der viele Bodenschätze vermutet werden. Das ruft in anderen Ländern Widerstand hervor. Der chinesische Botschafter in Island verteidigt die Strategie der Volksrepublik.