Kernenergie
Behördenchef König sieht neue Atomdebatte als Folge von Unwissenheit

Der scheidende Präsident des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung, König, hat die Diskussion in Deutschland über eine Rückkehr zur Kernenergie kritisiert.

    Vor dem Kernkraftwerk in Grundremmingen ist ein Hinweisschild auf Radioaktivität zu sehen.
    Die Rückkehr zur Kernenergie wird diskutiert. (Archivbild) (picture alliance / CHROMORANGE / Michael Bihlmayer)
    König sagte der Deutschen Presse-Agentur, Phasen der großen Versprechungen der Kernenergie habe es immer wieder gegeben. Dass sie derzeit wieder so unkritisch übernommen würden, zeuge von einem rasanten Wissensverlust in Bevölkerung und Politik. Erklärungen, wonach mit der Atomenergie die Strompreise sänken oder dass sich die Probleme mit dem Atommüll von selbst lösten, seien populistische Parolen. Er hoffe, dass die Gesellschaft klug genug sei, alte Fehler nicht zu wiederholen, betonte König. Der Behördenchef geht Ende des Monats in den Ruhestand.
    Erst vor wenigen Tagen hatte der Vorstandsvorsitzende des Eon-Konzerns, Birnbaum, erklärt, eine Wiederbelebung der Atomkraft in Deutschland sei technisch nicht mehr möglich. Unter anderem der CDU-Vorsitzende Merz, CSU-Chef Söder und der FDP-Fraktionsvorsitzende Dürr haben sich dagegen wiederholt für den Bau neuer Kernkraftwerke ausgesprochen.
    Diese Nachricht wurde am 04.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.