"Guten Abend, Jana Ciernioch von der Universität Freiburg. Wir machen zurzeit eine Umfrage zur kommenden Landtagswahl in Baden Württemberg zusammen mit der Badischen Zeitung. Für die Umfrage suchen wir eine wahlberechtigte Person aus ihrem Haushalt, um sie zu befragen."
Die 21-jährige Jana Ciernioch studiert in Freiburg Politik und Kunstgeschichte. Sie ist eine von 30 Studierenden, die derzeit Menschen in ganz Baden Württemberg anrufen. Im Sommer hatten die Studierenden bei Professor Uwe Wagschal im Seminar für wissenschaftliche Politik bereits die Theorie der Wahlforschung gelernt. Darauf aufbauend läuft jetzt im Wintersemester das "Follow up".
Professor Uwe Wagschal: "Wo wir auch wieder Theorie gemacht haben, aber auch die ganze Praxis: Wie gestaltet man einen Fragebogen? Wir haben Dieter Roth von der Forschungsgruppe Wahlen da gehabt. Wir haben Interviewschulungen gemacht und gelernt, wie man einen Fragebogen programmiert. Außerdem SPSS-Schulungen, also ein statistisches Auswertungsprogramm – all diese Schritte. Zum Schluss machen wir eine Exkursion in den Landtag und eine statistische Auswertung, wo wir den Leuten beibringen, wie das alles ausgewertet wird."
Der Lehrbeauftragte Sören Finkbeiner ist für den praktischen Teil zuständig, sprich: für die Gestaltung des Fragebogens und die spätere Vermarktung der Ergebnisse:
"Also, die fragen natürlich erst mal die klassische Sonntagsfrage, wo es darum geht, dass wir wissen, was die Leute wählen. Aber sie müssen auch eine ganze Reihe von Zusatzfragen bewältigen, die uns hinterher helfen zu sehen, wie die Leute gewechselt haben. Was war wahlentscheidend, welche Themen waren entscheidend im Rahmen des Wahlkampfes. Und wir brauchen auch eine ganze Reihe demografischer Faktoren wie zum Beispiel Alter und Geschlecht der Personen, um hinterher sinnvoll Schlüsse ziehen zu können über das Wahlverhalten."
Jana Ciernioch hatte schon einmal im Auftrag des ZDF in ihrer Heimatstadt Mannheim für die Forschungsgruppe Wahlen gejobbt - insofern bot es sich an, bei der Umfrage im Rahmen der Uni Freiburg mit zu machen:
"Ich finde es spannend zu sehen, wie man einen Umfragebogen erstellt und hinterher auch selber durchtelefonieren muss. Also dass man sich nicht nur ein bisschen die Arbeit macht und den Rest machen die andern, sondern dass man schaut, wie so was funktioniert. Außerdem finde ich es lustig, mit den Leuten zu telefonieren, wo man am Telefon schnell merkt, wie sie drauf sind. Man muss sich auf sie einstellen. Das macht schon auch Spaß."
Der stellvertretende Chefredakteur der Badischen Zeitung, Thomas Fricker, ist von dem großen Engagement der Studierenden beeindruckt. Am Wochenende soll das Ergebnis ihrer Umfrage feststehen:
"Es ist ein Beispiel, wie in einer Universitätsstadt die örtliche Zeitung und die Uni gemeinsam etwas auf die Beine stellen. Und wir werden natürlich auch die Auswertung dann im Blatt entsprechend aufbereiten. Da hoffen wir natürlich vor allem auch publizistisch den einen oder anderen Punkt im Wahlkampf setzen zu können."
Im Herbst letzten Jahres gab es noch eine klare Tendenz für einen Regierungswechsel, da die Bürger wegen Stuttgart 21 unzufrieden waren. Jetzt scheint die Wahl, bei der viel vom Abschneiden der FDP und der Linkspartei abhängt, wieder spannend zu werden.
Für Sören Finkbeiner ist die Umfrage eine sehr praktische Übung mit hohem Wiederverwertungswert für die Studierenden:
"Letztendlich ist das, was wir hier machen ja Realität. Es ist kein theoretisches Seminar. Sondern alles, was wir machen, ist letztendlich eins zu eins aus der Praxis übernommen, aus der Marktforschung und der Empirie und kann hinterher in jeder Art von Marktforschungsabteilung eines Befragungs-Instituts oder eines größeren Unternehmens eingesetzt werden."
Professor Uwe Wagschal glaubt, dass Projekte wie die Wahlumfrage die Studierenden an das Fach Politik binden:
"Ich habe 1999 schon mal so was gemacht und zwei von denen, die mitgemacht haben, sind Professoren geworden. Viele sind gut untergekommen, ich verfolge ja auch, wie meine Studierenden unterkommen und es ist ein wichtiges Ziel, sie für das Fach und den Beruf zu begeistern."
Zwischenfrage: "Sehen wir die Jana irgendwann im Fernsehen als Analytikerin von Wahlergebnissen?"
Wagschal: "Zu hoffen wäre es! Sie ist eine prima Studierende, sehr reflektiert, sehr engagiert auch bei den Studierenden in der Fachschaft. Wie Freiburg sowieso sehr gute Studierende aufweist. Die kann ich überhaupt alle durch die Bank loben. Sie sind alle hochengagiert und bei der Sache."
Jana Ciernioch hat ihr Studium in Freiburg eben erst begonnen. Eine Karriere als Wahlforscherin könnte sie sich durchaus vorstellen:
"Vielleicht, vielleicht – wird sich zeigen. Es ist nicht unbedingt ein Traum. Aber wenn man merkt, dass das einem Spaß macht, dann sicherlich schon!"
Die 21-jährige Jana Ciernioch studiert in Freiburg Politik und Kunstgeschichte. Sie ist eine von 30 Studierenden, die derzeit Menschen in ganz Baden Württemberg anrufen. Im Sommer hatten die Studierenden bei Professor Uwe Wagschal im Seminar für wissenschaftliche Politik bereits die Theorie der Wahlforschung gelernt. Darauf aufbauend läuft jetzt im Wintersemester das "Follow up".
Professor Uwe Wagschal: "Wo wir auch wieder Theorie gemacht haben, aber auch die ganze Praxis: Wie gestaltet man einen Fragebogen? Wir haben Dieter Roth von der Forschungsgruppe Wahlen da gehabt. Wir haben Interviewschulungen gemacht und gelernt, wie man einen Fragebogen programmiert. Außerdem SPSS-Schulungen, also ein statistisches Auswertungsprogramm – all diese Schritte. Zum Schluss machen wir eine Exkursion in den Landtag und eine statistische Auswertung, wo wir den Leuten beibringen, wie das alles ausgewertet wird."
Der Lehrbeauftragte Sören Finkbeiner ist für den praktischen Teil zuständig, sprich: für die Gestaltung des Fragebogens und die spätere Vermarktung der Ergebnisse:
"Also, die fragen natürlich erst mal die klassische Sonntagsfrage, wo es darum geht, dass wir wissen, was die Leute wählen. Aber sie müssen auch eine ganze Reihe von Zusatzfragen bewältigen, die uns hinterher helfen zu sehen, wie die Leute gewechselt haben. Was war wahlentscheidend, welche Themen waren entscheidend im Rahmen des Wahlkampfes. Und wir brauchen auch eine ganze Reihe demografischer Faktoren wie zum Beispiel Alter und Geschlecht der Personen, um hinterher sinnvoll Schlüsse ziehen zu können über das Wahlverhalten."
Jana Ciernioch hatte schon einmal im Auftrag des ZDF in ihrer Heimatstadt Mannheim für die Forschungsgruppe Wahlen gejobbt - insofern bot es sich an, bei der Umfrage im Rahmen der Uni Freiburg mit zu machen:
"Ich finde es spannend zu sehen, wie man einen Umfragebogen erstellt und hinterher auch selber durchtelefonieren muss. Also dass man sich nicht nur ein bisschen die Arbeit macht und den Rest machen die andern, sondern dass man schaut, wie so was funktioniert. Außerdem finde ich es lustig, mit den Leuten zu telefonieren, wo man am Telefon schnell merkt, wie sie drauf sind. Man muss sich auf sie einstellen. Das macht schon auch Spaß."
Der stellvertretende Chefredakteur der Badischen Zeitung, Thomas Fricker, ist von dem großen Engagement der Studierenden beeindruckt. Am Wochenende soll das Ergebnis ihrer Umfrage feststehen:
"Es ist ein Beispiel, wie in einer Universitätsstadt die örtliche Zeitung und die Uni gemeinsam etwas auf die Beine stellen. Und wir werden natürlich auch die Auswertung dann im Blatt entsprechend aufbereiten. Da hoffen wir natürlich vor allem auch publizistisch den einen oder anderen Punkt im Wahlkampf setzen zu können."
Im Herbst letzten Jahres gab es noch eine klare Tendenz für einen Regierungswechsel, da die Bürger wegen Stuttgart 21 unzufrieden waren. Jetzt scheint die Wahl, bei der viel vom Abschneiden der FDP und der Linkspartei abhängt, wieder spannend zu werden.
Für Sören Finkbeiner ist die Umfrage eine sehr praktische Übung mit hohem Wiederverwertungswert für die Studierenden:
"Letztendlich ist das, was wir hier machen ja Realität. Es ist kein theoretisches Seminar. Sondern alles, was wir machen, ist letztendlich eins zu eins aus der Praxis übernommen, aus der Marktforschung und der Empirie und kann hinterher in jeder Art von Marktforschungsabteilung eines Befragungs-Instituts oder eines größeren Unternehmens eingesetzt werden."
Professor Uwe Wagschal glaubt, dass Projekte wie die Wahlumfrage die Studierenden an das Fach Politik binden:
"Ich habe 1999 schon mal so was gemacht und zwei von denen, die mitgemacht haben, sind Professoren geworden. Viele sind gut untergekommen, ich verfolge ja auch, wie meine Studierenden unterkommen und es ist ein wichtiges Ziel, sie für das Fach und den Beruf zu begeistern."
Zwischenfrage: "Sehen wir die Jana irgendwann im Fernsehen als Analytikerin von Wahlergebnissen?"
Wagschal: "Zu hoffen wäre es! Sie ist eine prima Studierende, sehr reflektiert, sehr engagiert auch bei den Studierenden in der Fachschaft. Wie Freiburg sowieso sehr gute Studierende aufweist. Die kann ich überhaupt alle durch die Bank loben. Sie sind alle hochengagiert und bei der Sache."
Jana Ciernioch hat ihr Studium in Freiburg eben erst begonnen. Eine Karriere als Wahlforscherin könnte sie sich durchaus vorstellen:
"Vielleicht, vielleicht – wird sich zeigen. Es ist nicht unbedingt ein Traum. Aber wenn man merkt, dass das einem Spaß macht, dann sicherlich schon!"