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"Bei uns gibt es keine Erste und Zweite Geige"

Es mache Ihnen Spaß, klassische Stücke selbst zu arrangieren und zu interpretieren, sagen Angelika Bachmann und Iris Siegfried vom Kammermusik-Crossover-Quartett "Salut Salon". Daher denke man trotz klassischer Ausbildung nicht in Genre-Grenzen.

Angelika Bachmann und Iris Siegfried im Gespräch mit Tanja Runow | 01.06.2012
    Tanja Runow: Spätestens seit ihrem Auftritt beim diesjährigen Grimme-Preis, ist der Name "Salut Salon” ein fester Begriff. Er steht für unkonventionelle Bühnen-Performances- irgendwo zwischen Klassik und Slapstick - Puppenspiel und Akrobatik. Zwischen Bach und Piazolla -und dem Soundtrack von Das Boot. Aber auch, für vier charmante junge Frauen, die beim Schlusstitel einer Show schon mal vor Lachen in Tränen ausbrechen.
    Allesamt Wahl-Hamburgerinnen und klassisch ausgebildete Musikerinnen.
    Feiern sie in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bühnenjubiläum als "Salut-Salon”.
    Heute Abend spielen sie in Potsdam. Nicht weit also von unserem Berliner Studio. Und da begrüße ich jetzt die beiden Gründungsmitglieder von "Salut Salon”, nämlich die Geigerinnen Iris Siegfried und Angelika Bachmann, guten Tag!

    Iris Siegfried/Angelika Bachmann: Hallo! Guten Tag!

    Runow: Also zwei Geigerinnen auf engstem Raum, wer ist die Erste, wer ist die Zweite?

    Siegfried: Ja, die Angelika ist fraglos die Erste Geige!

    Bachmann: Bei uns gibt es keine Erste und Zweite Geige.

    Runow: Also, wenn man sich Ihre Bühnenshows anschaut, dann hat man schon den Eindruck, da sind vier Diven am Werk, vier Selbstdarstellerinnen und sie thematisieren das ja auch in Stücken wie zum Beispiel im Wettstreit oder Competition.

    Siegfried: Ja, das macht eben Spaß mit der Musik zu arbeiten und ein bisschen damit zu spielen. Und natürlich sind wir vier Personen, die gerne auf der Bühne stehen und wir sind gerade auch am ganz aktuellen Programm am arbeiten und jeder kämpft um die Rollen, die er da bekommen könnte und so entstehen eben auch diese musikalischen Wettstreite, die wir dann auf der Bühne gemeinsam zusammen ausfechten.

    Runow: Die es ja auch in der klassischen Musik gibt. Das ist ja auch ein sehr kompetitives Geschäft, das Sie ja auch auf die Schippe nehmen, wenn ich das richtig verstehe. Warum ist das so eine ernste Angelegenheit eigentlich, die klassische Musik in der Regel.

    Bachmann: Bei uns ist es ganz lustig, finde ich.

    Runow: Ja, finde ich auch, aber Sie sind nicht die Regel.

    Das vollständige Gespräch mit Angelika Bachmann und Iris Siegfried können Sie mindestens bis zum 1.12.2012 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.