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"Frankfurter Rundschau"
Belegschaft streikt für bessere Arbeitsbedingungen - Tageszeitung erscheint in Notausgabe

Zahlreiche Mitarbeiter der "Frankfurter Rundschau" (FR) sind in einen Warnstreik getreten, um ihrer Forderung nach besseren Arbeitsverhältnissen Nachdruck zu verleihen. Die Chefredaktion lasse eine Notausgabe der Tageszeitung produzieren, teilte der Aktivenausschuss dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit.

    Die verwischte Langzeitbelichtung zeigt das am Druck- und Verlagshaus angebrachte beleuchtete Logo der Frankfurter Rundschau (FR).
    Das Logo der Frankfurter Rundschau (FR). (picture alliance / dpa / Nicolas Armer)
    Von den 80 in der Redaktion Beschäftigten beteiligten sich demnach rund 30 an der Streikkundgebung vor Ort, weitere zehn aus dem Homeoffice. Die Streikenden wollten die Arbeitgeber zu Verhandlungen bewegen, erklärte der Aktivenausschuss. Die Gewerkschaften DJV und ver.di unterstützten den Protest.

    Aktivenausschuss verlangt Rückkehr zum Flächentarifvertrag

    Im September hatte der Aktivenausschuss nach eigenen Angaben einen Brief an den Geschäftsführer der Mediengruppe Frankfurt und Verleger Rempel, den Zeitungsgruppen-Verleger Ippen und seinen Neffen und Mit-Verleger Schöningh geschrieben. Darin werde die Rückkehr zum Tarifvertrag gefordert. Die Verfasser kritisierten "enorme Ungerechtigkeit" bei der Bezahlung der Redaktionsmitglieder. Bei vielen reiche das Gehalt für Lebenshaltungskosten im Rhein-Main-Gebiet nicht aus. Volontäre bekämen teils nicht einmal den Mindestlohn.
    Kurz nach Versand des Briefes habe der Arbeitgeber die Verhandlungen abgebrochen, teilte der Aktivenausschuss weiter mit. Die dann verkündete Lohnerhöhung gelte nicht für alle Beschäftigten und fange Reallohnverluste vergangener Jahre nicht auf. Für den Fall eines Streiks habe der Arbeitgeber unter anderem mit Einsparungen und möglichem Arbeitsplatzverlust gedroht.
    Die "Frankfurter Rundschau" gehört zu 90 Prozent zur Zeitungsholding Hessen (ZHH) mit Sitz in Kassel, die restlichen zehn Prozent hält die Karl-Gerold-Stiftung. Eigentümer der ZHH sind der zur Ippen-Gruppe gehörende Zeitungsverlag F. Wolff & Sohn mit 80 Prozent und die Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft mit 20 Prozent.