Prinz William ist sauer. "Rassistische Beschimpfungen - ob auf dem Spielfeld, auf den Tribünen oder in den sozialen Medien - sind verabscheuungswürdig und müssen sofort aufhören". So steht es in der Erklärung Williams, der auch Präsident des englischen Fußballverbands ist. Jeder trage Verantwortung für ein Umfeld, in dem solche Beschimpfungen nicht toleriert werden. Auch die sozialen Medien.
"Netzwerke müssen jede Anstrengung unternehmen, Nutzer zu schützen"
Und dann knöpft sich der Mann, der später einmal englischer König werden soll, Twitter, Instagram und Co. direkt vor: Es müsse jede mögliche Anstrengung unternommen werden, um Spieler und alle anderen Nutzer auf den Plattformen vor rassistischen Beleidigungen zu schützen. Wann immer es möglich ist, müssten Hassreden im Netz offline Konsequenzen nach sich ziehen.
Der Duke of Cambridge schließt sich damit dem Protest der Spielervereinigung PFA an. Sie hatte den Social Media-Betreibern vorgeworfen, sich nicht genug gegen rassistische Angriffe auf schwarze Fußball-Profis einzusetzen. Die PFA unterstellt den Plattformen sogar fehlenden Willen, Rassismus zu bekämpfen.
Mehrere Spieler berichten über ständige Beleidigungen
Eine ganze Reihe schwarzer Ex-Profis berichten dieser Tage im englischen Fernsehen, dass Beleidigungen zu ihrem Alltag gehören. Sie fordern rechtliche Schritte gegen die Angreifer, dafür müssten die Anbieter sich stark machen. Auslöser der jüngsten Debatte waren Twitter-Posts von Marcus Rashford.
Der schwarze Nationalspieler, Star bei Manchester United und wegen seines Engagements für Kinder aus armen Familien ein britischer Nationalheld, schrieb am Samstagabend über rassistische Beleidigungen gegen ihn. Kurz zuvor hatten auch andere schwarze Spieler über solche Angriffe berichtet.