Beim Spiel in Mönchengladbach zeigten Anhänger der Borussia ein Banner, auf dem RB Leipzig und seine Angestellten massiv beleidigt wurden. Hintergrund sind die Verhandlungen über ein Engagement von Leipzig und Max Eberl, der im Januar 2022 seine Tätigkeit als Sportdirektor in Mönchengladbach wegen Überlastung beendet hatte. Auch der neue Leipziger Trainer Rose ist als ehemaliger Gladbach-Trainer ein Faktor für den Unwillen vieler Fans in Mönchengladbach.
„Wir verurteilen solch eine Art von Bannern, Sprüchen wie auch immer. Die gehören nicht auf den Sportplatz und darauf hat Patrick Ittrich reagiert“, sagt Lutz Wagner, Mitglied der Schiedsrichter-Kommission Amateure des Deutschen Fußball-Bundes.
Drei-Stufen-Plan als Orientierung
Schiedsrichter Ittrich habe richtig gehandelt: „Er war zunächst äußerst sensibel, hat es also bemerkt und ist dagegen vorgegangen.“ Ittrich veranlasste eine Stadiondurchsage und stellte eine Spielunterbrechung in Aussicht, sollte das Banner nicht abgehängt werden. Das sind die ersten beiden Stufen des Drei-Stufen-Plans, der als letzte Option einen Abbruch des Spiels vorsieht. Dieser Plan gelte für Ittrich als Orientierung, erklärt Wagner. So gebe es auch für die beteiligten Vereine die Möglichkeit zu reagieren.
Die Kritik, dass der Plan vom DFB laut eigener Homepage eigentlich nur für Diskriminierungen und personifizierte Gewaltandrohungen gilt, sieht Wagner gelassen: „Dieser Drei-Stufen-Plan ist einfach nur eins: Der ist eine Hilfe für den Schiedsrichter, ein Werkzeug. Und er ist nicht dafür gedacht jetzt, dass jetzt einer den Buchstabe für Buchstabe so umsetzt. Sondern er setzt ihn dann ein, wenn es situativ passt, wenn gewisse Gegebenheiten da sind. Und das hängt natürlich auch immer ein bisschen von dem Empfinden und der Auffassung des Schiedsrichters ab.