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Belgien
Polizei nimmt mehrere Terrorverdächtige fest

Die belgischen Behörden haben nach offiziellen Angaben zwei Personen unter Terrorverdacht festgenommen. Sie werden verdächtigt, zu Silvester Anschläge in Brüssel geplant zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Bei Hausdurchsuchungen sei Propagandamaterial der Extremistenmiliz Islamischer Staat gefunden worden.

    Zwei belgische Soldaten gehen am 20. November durch Antwerpen.
    Zwei belgische Soldaten gehen am 20. November durch Antwerpen. (picture alliance / Belga Photo / Luc Claessen)
    Laut Staatsanwaltschaft wurden die mutmaßlichen Extremisten am Sonntag und Montag an verschiedenen Orten gefasst. Vier weitere Festgenommene wurden inzwischen wieder freigelassen. Bei Hausdurchsuchungen in Brüssel, in einer Nachbarregion sowie in Lüttich wurden nach Angaben der Ermittler Militärkleidung, "verdächtige Daten" sowie Propagandamaterial der Terrormiliz Islamischer Staat gefunden. Sprengstoff und Waffen seien nicht entdeckt worden.
    Der Generalstaatsanwaltschaft zufolge planten die Festgenommenen Attentate an mehreren "symbolträchtigen Orten" in Belgiens Hauptstadt während der Silvesterfeierlichkeiten. Es habe "ernsthafte Bedrohungen" gegeben. Weiter hieß es, eine der beiden Personen werde verdächtigt, als Anführer einer terroristischen Gruppe Extremisten für die Anschläge angeworben zu haben. Der zweiten Person werfen die Ermittler Anschlagsdrohungen vor sowie die Teilnahme "an den Aktivitäten einer Terrorgruppe."
    Belgische Polizei in Alarmbereitschaft
    Die Zeitungen der belgischen Gruppe Mediahuis berichteten zudem von "konkreten Drohungen" gegen das Generalkommissariat der Polizei in der Innenstadt von Brüssel. Es liegt in der Nähe des historischen Marktplatzes Grand-Place, einer der touristischen Hauptattraktionen der belgischen Hauptstadt. Die Warnstufe für die Brüsseler Polizeidienststellen sei angehoben worden.
    Die Untersuchung hänge nicht mit der Terrorserie in Paris am 13. November zusammen, erklärte die Staatsanwaltschaft. Die belgischen Behörden sind seit den Anschlägen in Alarmbereitschaft. Derzeit gilt die zweithöchste von vier Terrorwarnstufen. Damit gilt die Bedrohung durch einen Anschlag als "möglich und wahrscheinlich". Mehrere Attentäter der Anschläge vom 13. November in Paris kamen aus dem Brüsseler Stadtteil Molenbeek. Sie hatten damals 130 Menschen getötet.
    (hba/dk)