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Belgische Justiz
Frankreich bekommt Abdeslam

Die belgische Justiz hat zugestimmt, dass der mutmaßliche Paris-Attentäter Salah Abdeslam nach Frankreich ausgeliefert werden darf. "Der Transfer ist genehmigt", heißt es in einer Mitteilung. Wann Abdeslam nach Frankreich gebracht wird, steht noch nicht fest. Darüber wollen die belgischen und französischen Behörden noch beraten.

31.03.2016
    Ein Fahrzeug der belgischen Justiz auf dem Weg zum Gericht.
    Ein Fahrzeug der belgischen Justiz auf dem Weg zum Gericht. ( JOHN THYS / AFP)
    Ein belgisches Gericht hatte in zwei Sitzungen über ein Auslieferungsgesuch Frankreichs beraten. Abdeslam sitzt in einem Hochsicherheitsgefängnis in Brügge in Untersuchungshaft und wurde dort von der Staatsanwaltschaft angehört. In deren Mitteilung heißt es, Abdeslam habe der Auslieferung ausdrücklich selbst zugestimmt. Nach seiner Festnahme vor knapp zwei Wochen hatte er das noch abgelehnt, seine Meinung später aber geändert. Sein Anwalt erklärte, im Falle einer Auslieferung wolle sein Mandant mit den französischen Behörden zusammenarbeiten.
    Seit den Brüsseler Anschlägen schweigt Abdeslam
    Abdeslam soll an den Anschlägen in Paris am 13. November beteiligt gewesen sein. Der 26-jährige Franzose gilt als einziger Überlebender. Die belgischen Behörden vermuten, dass er auch eine Schlüsselrolle bei den Anschlägen in Brüssel am 22. März innehatte. In einer Wohnung des Brüsseler Attentäters Khalid El-Bakraoui wurden Fingerabdrücke von Abdeslam gefunden. Auch mit einem weiteren Attentäter hatte er Kontakt.
    Abdeslam schweigt zu den Vorwürfen. Direkt nach seiner Festnahme hatte er mit den Ermittlern kooperiert und Aussagen gemacht. Seit den Brüsseler Anschlägen verweigert er jede weitere Aussage.
    (at/tj)