Etwa hundert Jahre später erhielt dieser Fleck im Neuen Generalkatalog von Nebeln und Sternhaufen, NGC, des dänischen Astronomen Johan Ludvig Emil Dreyer die Nummer 2911.
Heute ist klar, dass dieses Objekt kein Nebel ist, sondern eine Galaxie in knapp 140 Millionen Lichtjahren Entfernung. Gemeinsam mit sechs weiteren Galaxien bildet sie eine kleine Gruppe. Dies allein ist nichts Ungewöhnliches, weil viele, wenn nicht die meisten, Galaxien in Gruppen zusammenstehen.
Mit einem Durchmesser von etwa 170.000 Lichtjahren gehört sie allerdings schon zu den größeren Galaxien im Universum. Dazu passt, dass NGC 2911 auch über einen aktiven Kern verfügt, der auffallend hell erscheint. Womöglich ist diese Galaxie kürzlich mit einer anderen verschmolzen.
Aufgenommen in den Katalog ungewöhnlicher Galaxien
Eine Art "Ritterschlag" erhielt NGC 2911 schließlich in den 1960er-Jahren vom amerikanischen Astronomen Halton Arp, der das Objekt in seinen Katalog ungewöhnlicher Galaxien aufnahm und dort der Kategorie "mit konzentrischen Ringen" zuordnete.
Wer sich die Originalaufnahme Arps mit dem 5-Meter-Spiegel des Mount Palomar Observatoriums anschaut, sucht solche konzentrischen Ringe allerdings vergeblich. Erst das Hubble-Weltraumteleskop lässt auffällige Dunkelwolken und eine zweigeteilt erscheinende Zentralregion erkennen.