Auch UNO-Generalsekretär Guterres meldete sich zu Wort. Er rief alle Parteien zu größter Zurückhaltung auf. Zivilisten und insbesondere Kinder dürften nicht weiter die Last der schrecklichen Gewalt in der Region tragen, ließ Guterres über seinen Sprecher mitteilen. Bundesaußenministerin Baerbock betonte, es gelte jetzt, "mit kühlem Verstand zu agieren". Es seien in diesem Konflikt schon viel zu viele Menschen gestorben.
Bei dem Raketeneinschlag gestern auf einem Fußballplatz in der Nähe einer israelischen Militärbasis wurden zwölf zumeist junge Menschen getötet. Die Opfer der Attacke sind nach israelischen Angaben zwischen 10 und 20 Jahre alt. Es handelt sich um den schwersten Zwischenfall seit Monaten an Israels Nordgrenze. Nach Angaben der israelischen Militärexpertin Sarit Zehavi könnte die Rakete ihr eigentliches Ziel, eine israelische Militärbasis nahe dem Einschlagsort, verfehlt haben.
Die USA erklärten, die Rakete stamme von der militant-islamistischen Hisbollah. Israel machte ebenfalls die Miliz für die Attacke verantwortlich und bombardierte mehrere Ziele im Libanon. Die Hisbollah wies eine Verantwortung zurück. Der Iran, der die Hisbollah unterstützt, drohte nach den jüngsten israelischen Luftangriffen im Libanon mit Konsequenzen, ohne dies näher zu erläutern.
Israels Ministerpräsident Netanjahu berief nach seiner Rückkehr aus den USA das Sicherheitskabinett ein. Der libanesische Außenminister Habib sagte der Nachrichtenagentur Reuters, ein umfassender israelischer Angriff auf sein Land könnte einen regionalen Krieg auslösen.
Die Golanhöhen sind ein strategisch wichtiges Felsplateau, das im Jahr 1967 von Israel erobert wurde. Seit Beginn des Gaza-Kriegs im vergangenen Oktober liefern sich die Hisbollah und Israels Armee nahezu täglich Gefechte.
Diese Nachricht wurde am 28.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.