"BENJAMIN BRITTEN - STRING QUARTETS No. 2 & No. 3"
Die erste Scheibe, die ich Ihnen heute vorstellen möchte, ist in ihrer Qualität kaum hoch genug einzuschätzen. Da spielt das Philharmonia Quartett Berlin das zweite und dritte Streichquartett von Benjamin Britten mit außerordentlicher interpretatorischer Intelligenz und einem bezwingenden Klangreichtum. Das Philharmonia Quartett hat ja erst vor kurzem mit spätem Beethoven Ehre eingelegt. Nun erschienen also bei ihrem Label Thorofon die beiden Britten-Werke, die übrigens schon im Juni 2000 in der Andreas-Kirche in Berlin-Wannsee aufgenommen wurden. Das Ensemble besteht ausschließlich aus Berliner Philharmonikern. Primarius ist Daniel Stabrawa, einer der drei Ersten Konzertmeister des Orchesters, der seit Jahrzehnten einen bedeutenden Ruf als Kammermusiker genießt. Zweite Violine spielt Christian Stadelmann; der Part der Viola liegt in den Händen des Solobratschisten Neidhard Reza, und Jan Diesselhorst ist der Cellist. Folgt man den vieren nur kurze Zeit, versteht man den Seufzer, den der verstorbene Dirigent Günter Wand kurz vor seinem Tod über die Berliner Philharmoniker ausstieß: Die schauen ja gar nicht mehr her - die hören nur noch aufeinander.