Berichte über 1.000 Tote
Syriens Übergangspräsident Scharaa ruft angesichts tödlicher Kämpfe zu Frieden und Einheit auf

Angesichts der heftigen Kämpfe im Westen Syriens mit vielen Toten hat Übergangspräsident Scharaa erneut zu Frieden und Einheit im Land aufgerufen. Er sagte in einer Moschee in der Hauptstadt Damaskus, die Menschen in Syrien könnten zusammen leben. Übergriffe gegen Zivilisten würden hart bestraft.

    Al-Scharaa geht mit ernstem Blick einen Gang entlang. Er trägt einen schwarzen Vollbart und ein dunkles Jackett mit Krawatte. Hinter ihm unscharf weitere Personen.
    Der syrische Übergangspräsident Al-Scharaa (Archivbild). (Mosa'ab Elshamy / AP / dpa )
    Nach Angaben der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden in der Region Latakia in den vergangenen Tagen mehr als 1.000 Menschen getötet, viele von ihnen durch Exekutionen. In der alewitisch geprägten Region gehen seit Donnerstag Einheiten der Übergangsregierung gegen mutmaßliche Anhänger des gestürzten Diktators Assad vor, der ebenfalls Alewit ist. Vertreter der neuen Führung haben Verstöße während des Einsatzes eingeräumt, machten dafür aber örtliche Zivilisten verantwortlich sowie Kämpfer, die die offiziellen Sicherheitskräfte unterstützten. Das Ausmaß der berichteten Gewalt nährt jedoch Zweifel, ob die neuen islamistischen Machthaber in der Lage sind, Syrien mit Rücksicht auf alle Bevölkerungsgruppen zu regieren.
    Diese Nachricht wurde am 09.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.