Auch andernorts waren Lehrer verunsichert und haben das Beobachten eines faszinierenden Naturschauspiels unterbunden. Es ist zu befürchten, dass sich dieses Drama bei der Finsternis am 10. Juni wiederholt. In der Tat ist der ungeschützte Blick in die Sonne äußerst gefährlich, insbesondere mit einem Fernglas oder gar Teleskop. Dies kann zur völligen Erblindung führen.
Trotzdem ist Hysterie fehl am Platz. Man kann das Sonnenbild völlig sicher mit einer Lochkamera projizieren oder unter dem Blätterdach von Bäumen auf Sonnenkreise mit Mondbiss achten. Geschützt durch eine spezielle Finsternisbrille kann man auch in die Sonne blicken. Wer so etwas nicht hat, kann notfalls auch die Rettungsdecke aus dem Verbandskasten nehmen und dreimal übereinander legen.
Wegen der Reflexe zwischen den Schichten ist das Sonnenbild nicht perfekt, aber gefährlich ist die Beobachtung nicht – die oft übertriebenen Warnungen liegen vielleicht daran, dass manche um ihr Geschäft fürchten.
Rettungsdecken lassen auch im Infrarotbereich maximal zwei Prozent der Strahlung durch. Dreilagig dämpfen sie die Sonnenstrahlung also auf 0.008 Promille. Noch sind neun Tage Zeit, sich auf die Finsternis vorzubereiten – und wie man sie sicher beobachten kann.