EU-Außenminister-Treffen
Beratungen auch über Umgang mit Israel

Der EU-Außenbeauftragte Borrell hat von den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union eine härtere Haltung gegenüber Israel gefordert angesichts der Siedlungspolitik im Westjordanland.

22.07.2024
    Josep Borrell, Hoher Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, spricht mit Journalisten, als er zu einem Treffen der EU-Außenminister im Gebäude des Europäischen Rates in Brüssel ankommt.
    Josep Borrell, Außenbeauftragter der EU (Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa)
    Man müsse jetzt über Konsequenzen diskutieren, sagte Borrell vor dem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel. Das gelte auch für die Situation im Gazastreifen. Dort gebe es eine humanitäre Katastrophe durch die israelischen Angriffe. Außenministerin Baerbock betonte, Israel müsse Konsequenzen aus dem Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs zu dessen Besatzungspolitik ziehen. Das höchste UNO-Gericht hatte die israelische Besatzung und die Siedlungspolitik in den Palästinensergebieten als illegal eingestuft. Entscheidungen des Gerichts sind nicht bindend.
    Bei dem heutigen Treffen soll auch über den Umgang mit der umstrittenen ungarischen EU-Ratspräsidentschaft gesprochen werden. Borrell betonte, er habe eine Sonder-Beratung angesetzt. Danach werde er entscheiden, wie mit dem geplanten Treffen der Außenminister in Ungarn Ende August umgegangen werden solle. Hintergrund sind die unabgesprochenen Reisen von Ministerpräsident Orban zu Russlands Präsident Putin, Chinas Staatschef Xi und US-Präsidentschaftskandidat Trump.
    Diese Nachricht wurde am 22.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.