Das Gespräch zwischen den Präsidenten beider Länder, Sersch Sargsjan und Ilham Alijew, verlief ergebnislos. Nach dem Treffen in Bern erklärte die sogenannte Minsk-Gruppe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), es habe keine Annäherung gegeben. Beide Seiten hätten die Unterredung dazu genutzt, ihre Positionen zu verdeutlichen. Der Minsk-Gruppe, die im Konflikt um Berg-Karabach vermittelt, gehören unter anderem Russland, die USA, Deutschland, Frankreich und die Türkei an.
Der Konflikt schwelt seit den 1990er Jahren
In den vergangenen Monaten kam es immer wieder zu Gefechten zwischen armenischen und aserbaidschanischen Soldaten mit zahlreichen Toten und Verwundeten. Und immer wieder machen sich beide Seiten gegenseitig für das Wiederaufflammen der Kämpfe verantwortlich. Berg-Karabach gehört völkerrechtlich zum islamisch geprägten Aserbaidschan. 1991 erklärte sich die autonome Region, die überwiegend von christlichen Armeniern bewohnt wird, nach einem Krieg für unabhängig. Der Europarat betrachtet Berg-Karabach als ein von "separatistischen Kräften" kontrolliertes Gebiet. Seit 1994 gilt offiziell ein Waffenstillstand.
Russland unterstützt Armenien
Dass der Konflikt bisher nicht militärisch gelöst wurde, liegt vermutlich auch daran, dass Armenien einen starken Verbündeten hat: Russland. Moskau betrachtet sich als Schutzmacht und hat tausende Soldaten in Armenien stationiert. Außerdem hat sich das Land der von Russland dominierten Eurasischen Wirtschaftsunion angeschlossen.
(fe/tj)